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Polnische Wirren and Kriegszlige gegen Polen. 371<br />

war ebenso iibel empfangen worden. Bethlen ergriff von neuem die<br />

Offensive gegen die Kaiserlichen, fand aber diesmal auch die Polen,<br />

denen die Österreicher als Vorkämpfer des katholischen Glaubens<br />

gegen die ungarischen , böhmischen und deutschen Ketzer erschienen,<br />

als natarliche Bundesgenossen an deren Seite. Gratianis<br />

Feindschaft gegen den Siebenbärger war jedoch nicht erloschen;<br />

nach seiner Thronbesteigung war sein ganzes Trachten darauf<br />

gerichtet, Homonay an dessen Stelle zu setzen oder, nach dem<br />

Beispiel Michaels, das reiche Land fiir sich selbst zu gewinnen.<br />

Als Bethlen dann von der Pforte als ungarischer König" anerkannt<br />

wurde, war der Sturz Gratianis, den jener als Schwärmer<br />

fiir einen Kreuzzug und Mitglied des von Radu §erban geleiteten<br />

Ordens des Heilandes hinstellte 1), entschieden ; den Befehl, sich<br />

nach Konstantinopel zu begeben, beantwortete er, der den Schlag<br />

vorausgesehen und sich in das Lager am Pruth begeben hatte,<br />

mit der Ermordung seiner tiirkischen Umgebung und dem 'Obertritt<br />

zu den Polen, die auf seinen Vorschlag unter 2olkiewski<br />

iiber den Dnjestr nach Hotin gekommen waren 2) (1. September).<br />

Das vereinigte Heer aber bestand aus kaum 13-15000 Mann.<br />

Die moldauischen Bojaren und die polnischen Veteranen<br />

erteilten wahrscheinlich den Rat, das tiirkische Heer, das Skender<br />

und Kalga mit seinen Tataren und Kantemir verstärkten, in den<br />

alten Schanzen bei Tutora zu erwarten, die Gratiani neuerdings<br />

hatte vertiefen lassen und wo ihn die Nachricht von seiner Absetzung<br />

erreicht hatte. Drei Tage, vom 17. bis zum 20. September,<br />

dauerte das Hin und Her der Streitigkeiten; ein Teil der<br />

Moldauer verriet die Sache des ihnen mifsliebigen fremden Herrn.<br />

Einige tausend Polen verliefsen das Lager, ohne Befehle von<br />

seiten 2olkiewskis erhalten zu baben. Gratiani mufste fiirchten,<br />

dafs sein Leben der Preis eines neuen Vertrages zwischen Tiirken<br />

nnd Polen sein werde, und fliichtete gegen das Gebirge hin, wo<br />

er von der Hand eines seiner Bojaren den Tod fand. Vergebens<br />

1) Siehe such den holländischen Bericht guts Konstantinopel vom 24. August 1620.<br />

a) H a r mu zaki IV', S. 387, Nr. coccarxr; Denkwtirdigkeiten der ramlinischen<br />

Akademie" XXI (Erzithlung Montalbanos , des Sekretirs Gratianis) and<br />

Vorrede Et Studil Ili documente" IV. Ein Diarium des darauf folgenden Zags<br />

in der Handschrift Czartoryski 350, S. 434ff.; vgl. S. 445 ff.<br />

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