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Beziehnngen zu Venedig, Frankreich, Spanien, Polen nnd Osterreich nsw. 287<br />

Woiwode, der Fiirst, bis in die letzten Jahre des jungen Zipolya<br />

der König", diinkte sich vornehmer als die benachbarten<br />

rumänischen Fiirsten. Er empfing ihre öffentlich feierlichen oder<br />

geheimen Gesandtschaften, liefs ihnen bei der Pforte durch die<br />

siebenbiirgischen Kapukehajas seine Fiirsprache angedeihen 1)<br />

und entsandte Truppen durch die Karpathenpässe, wenn es galt,<br />

rumänische Aufstände gegen die jetzt direkt von Konstantinopel<br />

aus geschickten Steuerpächter in prinzlichem Aufzuge zu dämpfen;<br />

oftmals beherbergten sä.chsische Städte und ftirstliche Schlösser<br />

Prätendenten , die zu geeigneter Stunde nach Suceava und Iaqi<br />

oder Bukarest und Tirgovi§te losgelassen werden konnten, um<br />

einen unbequemen Nachbar zu strafen. Aber auch Siebenbiirgen<br />

zahlte Tribut, und der Fiirst hatte seit einiger Zeit sogar in<br />

dessen Erhöhung willigen miissen; er machte den Mä.chtigen in<br />

Konstantinopel Präsente 2), und Stephan Bithory lieferte gegen<br />

geziemende Bezahlung den Hanf zur Rekonstruktion der in der<br />

Schlacht von Lepanto zerstörten tiirkischen Flotte 2).<br />

Im Grunde bestand also zwischen Walachen und Moldauem<br />

und diesen angeblichen Erben des mächtigen, stolzen Königreichs<br />

Ungarn nur der eine Unterschied, dafs die Fiirsten im Lande<br />

selbst von den aus alter Zeit tiberkommenen Stä.nden gewählt,<br />

nicht aber in der Reichshauptstadt durch den Einflufs des Geldes<br />

und interessierter Griechen, Armenier, Juden tind Janitscharen<br />

ernannt wurden. Aber bereits Christophorus Báthory mufste die<br />

rote Fahne, den roten Solakenhut mit goldenem Rand, Kaftane<br />

und Ehrenpferde als Bestätigungszeichen aus Stambul her ehrerbietig<br />

entgegennehmen 4).<br />

Sein Sohn Sigismund, ein schwä.chficher Dekadent, hätte<br />

vielleicht ein ruhigeres Leben geftihrt, aber auch in der Zeitgeschichte<br />

eine bescheidenere Rolle gespielt, als sie ihm beschieden<br />

sein sollte, wenn er nicht von jesuitischen Lehrem<br />

eine besondere Erziehung genossen hätte. Aber die zweite<br />

Hälfte des 16. Jahrhunderts war die Zeit, da die Gegenrefor-<br />

Gerlach S. 538-539.<br />

Albèri XIII, S. 346; Gerlach S. 148.<br />

_3) Forgdch S. 669.<br />

4) Gerlach S. 208-209.

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