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Sultan Selim II. Seine Persönlichkeit and seine Umgebung usw. 139<br />

Agent Grantrie de Grandchamp brachte, erregten durch flue Ärmlichkeit<br />

Entriistung 1). Aufserdem gehörten Grandchamps Interessen<br />

weit mein. dem Plane einer Heirat mit der Tochter der reichen<br />

Witwe des friiheren walachischen Fiirsten Mircea Ciobanul, die ihm<br />

30000 Dukaten mitbringen sollte, als den Staatsgeschäften seines<br />

Herrn; er soll sogar das von Petru 8chiopul, dem &Eider der<br />

Braut, besetzte Fiirstentum der Walachei II& sich selbst erstrebt<br />

und Sokoli viele Hugenottenrotten daftir versprochen haben; so<br />

verfiel er dem Fluch der Lächerlichkeit, und die Wesire nahmen<br />

ihn nicht mehr ernst 2). Eine zwischen den beiden Gesandten<br />

des Königs, Grandchamp und du Bourg, ausgebrochene Fehde<br />

gab Anlafs , die französischen Dolmetscher einzukerkem 3). Mit<br />

28 jährigen Giinstlingen und Projektmachern liefs sich eben keine<br />

ernste Politik betreiben. Charakteristisch fiir den Mangel an<br />

Achtung gegen Grandchamp war, dais er bei seiner Abschiedsaudienz<br />

von Tschauschen einer körperlichen Untersuchung unterzogen<br />

wurde; man wollte sich vergewissern, dafs er keine Waffen<br />

bei sich fare, weil man ihm zutraute, er möge seine Prahlereien<br />

gegen den Sultan bei der Gelegenheit verwirklichen wollen 4).<br />

1568 wurden die französischen Schiffe im Hafen von Alexandrien<br />

mit Beschlag belegt ; der Anteil Mohammed Sokolis an<br />

der Beute betrug allein 16000 Dukaten ; alle fremden Schiffe,<br />

die nur unter französischer Flagge gesegelt waren, liefs man frei.<br />

Diese unerhörte Beleidigung eines befreundeten Herrschers durfte<br />

sich ein Giinstling des neuen Sultans erlauben, um sich ftir eine<br />

alte Schuld auf dem Wege von Represalien bezahlt zu machen 5).<br />

Erst nach einigen Monaten, im Sommer 1569, wurden die alten<br />

Beziehungen wiederhergestellt 6).<br />

I) Mon. Hung. Hist." VI, S. 134.<br />

Vgl. ebenda: Affectat quoque naptias filie Petri Vojvodae Transalpinensis<br />

et eum principatum, potitnsque utroque desiderio, multas legiones Ugonottorum<br />

cum rebus et familiis suis Passae pollicetur ... Cnius pleraque Passam ridere<br />

:aunt"; siehe anch ebenda S. 261: Odiosissimus Grandchamp"; auch Hur musaki<br />

XI, S. 76-77, Nr. II7-118 und die Vorrede.<br />

Charrière III, S. 96ff. und Anm.<br />

Ebenda S. 7t.<br />

Ebenda S. 6off.; Marcantonio Barbaro in Albèri S. 334.<br />

Charriè re III, S. 64ff. and Anm.

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