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470 Drittes Buch. Zweites Kapitel.
Unterdessen zeigte sich, dais der Grofswesir das in ihn gesetzte
Vertrauen nicht verdiente. Die Soldaten verlangten im
Lager von Alep die Absetzung des Janitscharenagas, ja sogar
seinen und anderer Offiziere Tod. Der Aga wurde nach Konstantinopel
zuriickgeschickt; hier empfing ihn der Sultan mit
harten Vorwiirfen und liefs ihn köpfen; der Kehaja hatte das
gleiche Schicksal.
Der Wesir verlor das ganze Jahr , ohne an bedeutendere
Untemehmungen zu denken. Im Herbst entsandte der Sultan
dann den Kapudan-Pascha Dschafer gegen Fakhreddin, der sich
seit 1623 wieder recht unangenehm bemerklich gemacht hatte,
er hatte Damaskus angegriffen, Tripolis verheert, die benachbarten
Sandschaks beunruhigt , die Araber zum Biindnis bewegen
wollen, dem Heere des Wesirs Schaden zugefiigt und
schien sich auf den Schutz des auf seinen Wunsch in Saida erschienenen
florentinischen Konsuls zu verlassen1); vierzig Schiffe
begleiteten Dschafer, fast die gauze zur Verfiigung stehende
Flotte , die sich noch immer im alten, schlechten Zustande befand
, schlecht gebaut und schlecht bemannt war, während der
Schatz ftir die nicht ausgehobenen Matrosen eine Million Dukaten
einzog2). Ohne Schwierigkeiten wurden die Häfen Beirut, Salda
und Akkon besetzt. In einem Treffen mit den Spahis von
Damaskus fiel am 1 5. Oktober 1633 Emir Ali, Fachreddins Sohn.
Nach einer Niederlage bei Safed zog sich der alte Emir ins
Gebirge zuriick. Hier fand man ihn und zwei Söhne nach längerer
Verfolgung und schiffte sie nach Konstantinopel ein. Der
Vater verblutete schliefslich unter dem Beil des Henkers, die
jungen Emire wurden in die Serailschule gesteckt3). Ein gecon
quelle del Signor Dio"; Barozzi und Berchet I, S. 369. Vgl. ebenda
S. 333; II, S. 43, 90-91; Evliya III, S. 29.
I) Zinkeisen IV, S. 100-109.
Vgl. iiber die Seemacht des Reiches Barozzi und Berchet II, S. 19
bis 20, 88 ; vgl. I, S. 250ff., 354-355, 362, 415.
Hammer IV, S. 128, 143; Barozzi und Berchet II, S. 62, 76;
Zinkeisen IV, S. rioff.