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20 Erstes Bach. Erstes Kapitel.<br />

Turkischer Kaiser keme dis Jar aigner Person nit, sonder schick<br />

hundert tausent (!) Mener seines besten Krigsvolks Ofen und<br />

Hungem zu retten", dafs aber Soliman mit dem Friihlinge seinen<br />

Auszug" nach Ungarn vorbereite, wozu er alberit in allen<br />

seinen Landen angebotten und die Seinen in Rustung gefordert"<br />

angeblich um ganz Deutschland zu verderben". Der stolze<br />

Kaiser war verpflichtet , und die Zeit war gekommen, seiner<br />

ungarischen Politik eine andere Richtung zu geben.<br />

Um die persische Gefahr sorgend und in dem Wunsche,<br />

am Euphrat eine nattirliche und sichere Grenze zu erlangen,<br />

hätte Soliman den Fortbestand des unter Johann apolya geschaffenen<br />

Verhältnisses ohne Zweifel Behr gern gesehen. Als<br />

der Sultan nach dessen Tode den Sohn als alleinigen Herrscher<br />

Ungams unter seiner Oberhoheit anerkannt hatte und die Truppen<br />

Ferdinands einige Donaustädte von der Erbschaft losrissen, war<br />

es Soliman sich schuldig, selbst zu erscheinen, um die Feinde<br />

durch seine Anwesenheit einzuschilchtern, die tiirkenfreundliche<br />

Partei Martinuzzis zu ermutigen und Ofen vor einem Angriffe<br />

oder Verrate, wie ihn die Königinwitwe in Person begilnstigte,<br />

zu sichern. Wenn er die Hauptstadt des ungarischen Reiches,<br />

d. h. der einmal eroberten und dann einem getreuen und zinspflichtigen<br />

Vasallen verliehenen Provinz Ungarn zeitweilig, bis<br />

zur Majorität des Thronerben, einem tiirkischen Stellvertreter<br />

fiir ganz Ungam" anvertraute , so handelte er aufrichtig und<br />

durchaus ehrlich , da er keine Annexionsgeliiste bezeigt hatte.<br />

Nun aber war seine, mit s e in e n Janitscharen, Spahis, Aldndschis<br />

besetzte Stadt Ofen von einem deutschen Heere, dessen Aufstellung<br />

hauptsächlich dem seit vielen Jahren immer wieder um<br />

Waffenstillstand bettelnden Ferdinand in Rechnung zu stellen<br />

war, , angegriffen worden; Muselmanen waren bei der Verteidigung<br />

einer Stadt gefallen, die ihren christlichen Charakter noch<br />

behalten hatte und in der die Tiirken nur in der von Soliman<br />

zur Moschee geweihten Marienkirche ein Bethaus hatten. Solche<br />

Ereignisse konnten sich wiederholen und mufsten, trotz augenblicklichen<br />

und sehr natiirlichen Mifslingens der feindlichen Tendenzen,<br />

doch das Ansehen des Reiches schmälern.

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