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262 Zweites Bach. Sechstes Kapitel.<br />

Jetzt hielt die Pforte die Zeit fiir gekommen, das immer<br />

unruhige, aber feige Polen als wirklichen Vasallenstaat zu behandeln.<br />

Sie schien zuerst dem jungen siebenbiirgischen Vasallen<br />

Sigismund den Vorzug zu geben , dann befürwortete sie<br />

dessen Vetter, den Kardinal Andreas Báthory, einige Jagelloniden<br />

unehelichen Ursprungs, oder den altemden lahmen<br />

Fiirsten der Moldau, Peter, der sich einige Zeit mit der Hoffnung<br />

trug, orthodoxer König von Polen werden zu können. Mit Entriistung<br />

aber verwarf Dzierzek solche Vorschläge und fiihrte<br />

iiber den in den Beziehungen zu den Standen und Palatinen beliebten<br />

Ton Klage. Diese machte freilich auf die Wesire wenig<br />

Eindruck, und der endgiiltige Bescheid erging, die Polen batten<br />

keinen Deutschen, Spanier, Englander, Franzosen oder Moskowiter"<br />

zu wählen, widrigenfalls sie aufs neue von den Tataren<br />

heimgesucht werden wiirden.<br />

Und während die Kosaken nach ihrer Gewohnheit sowohl<br />

im Gebiet des Fiirsten der Moldau als dem der Sandschake von<br />

Bender raubten und pliinderten, schritten die Polen am 22. August<br />

1587 zur Königswahl und erkoren den von der Partei Zborowski<br />

bevorzugten Kandidaten , den Erzherzog Maximilian von Osterreich;<br />

drei Tage spater freilich riefen die in der Minderheit gebliebenen<br />

Anhanger Sigismund Wasas, des schwedischen Königs,<br />

in einer zweiten Versammlung diesen aus. Mit Einfällen ins<br />

Gebiet von Oczakow am Dnjepr und in den Bezirk der Festungen<br />

Bender und Akkerman, wie durch Einäscherung der Lagerstadt<br />

Babadagh in der tatarischen Dobrudscha und Aufstellung eines<br />

neuen moldauischen Kronprätendenten, wiederum eines Ioan-<br />

Vodg, begriifsten die Kosaken die doppelte Wahl. Der Beg<br />

von Nikopolis mufste an der östlichen Grenze erscheinen, um<br />

die hartnäckigen Räuber zu bestrafen.<br />

Zwar versuchte Maximilian, die königliche Gewalt in Polen<br />

an sich zu bringen; aber am 24. Januar 1588 gliickte es dem<br />

Kanzler Johann Zamoyski, einem gelehrten, reichen und machtigen<br />

Manne, der aufserdem ein geschickter Feldherr und der<br />

Erbe der Politik und der Zukunftspläne König Stephans war,<br />

ihn in Schlesien gefangen zu nehmen, und im Ma= des nächsten<br />

Jahres mufste er im Frieden von Beuthen auf seine Ansprüche

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