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452 Drittes Bach. Zweites Kapitel.
durch die Strafsen der Hauptstadt, um durch blutige Mafsregeln
die verschwundene Ordnung wiederherzustellen 1).
An die Bestrafung der asiatischen Rebellen war vorderhand
nicht zu denken : zu diesen hatte sich auch Bekir von
Bagdad gesellt 2), der den gegen ihn abgeschickten Pascha Hafiz
von Diarbekr schlug 8) und, als man ihn belagerte, die Perser
nach Bagdad rief, das durch die Gr5.ber des von den Schiiten
hoch verehrten Ali und der Imams Ebn-Hanife und Abdulkadir,
der Stifter des Sunnismus, geheiligt war. Es gelang ihm, seine
Ernennung zum Pascha durchzusetzen und Hafiz von Bagdad zu
entfemen, aber als er die persische Herrschaft abzuschiitteln
trachtete, griff ihn im Sommer 1623 Kartschghai an; die osmanischen
Hilfstruppen verloren ihre Fiihrer, die der Perser in eine
Falle zu locken wufste. Zuletzt öffnete Bekirs Sohn, Mohammed,
den Persem ein Tor: entsetzliche Greueltaten gegen die ketzerischen
Sunniten, die die Ruhestätte Alis entweiht batten, folgten;
Belcir wurde vor den Augen seines Sohnes an einem langsamen
Feuer gemartert und endlich auf einem mit Naphtha gefiillten
Boote auf dem Tigris verbrannt 4). Gleich &raid ergab sich
auch Mossul, während Hafiz im Norden gegen die Truppen
Abasas kämpfte 6); diese zweite Hauptstadt des Iraks wurde
aber noch im selben Jahre wieder von den Tiirken besetzt.
Uaterdessen stand der Sultan unter dem Einflufs des Wesirs
Kemankesch und seiner Mutter, der schönen, energischen Tscherkessin
Kösem 6). Um die Stellung des ersteren zu verstärken,
mufste er den Mufti absetzen und Khalil und Gurdschi Mohammed,
die tiichtigsten Männer des Reiches , weil sie angeblich
unter den Truppen eine Verschwörung angezettelt hatten, in
Haft nehmen lassen. tinter demselben Verdachte wurde der
neue Pascha Bebr von Ofen ins Serail gerufen und heimlich er-
I) Evliya I, S. 120-121; Barozzi and Berchet IT, S. 98.
Hammer III, S. 16ff.
Ebenda.
Ebenda S. 23; vgl. Evliy a I, S. 119; II, S. 75, 102.
Hammer III, S. 24.
Ebenda S. 13.