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36 Erstes Bach. Erstes Kapitel.
ihres osmanischen Kaisers erschienen, noch Petrovics , der im
Juli seinen Vertrag mit den Eindringlingen noch nicht abgeschlossen
hatte , sondem allein Ferdinand 1). Um die Festsetzung
der Kaiserlichen jenseits der Theifs zu verhindern, dazu
vor allem waren die tiirkischen und christlichen Truppen der
Begs und der Vasallen-Fiirsten aufgeboten worden. Den Ränken
Georgs , vorziiglich aber dem Ehrgeiz und der Ländergier Ferdinands,
die der Pforte wohl bekannt waren, war der neue Krieg
zuzuschreiben. Erst am 20. Juli erfolgte die erste Riige des
Sultans an den Minch"; sie bedeutete ihm eindringlich , dais
niemand die Königin aus dem Lande zu entfemen versuchen
möge , der sich nicht mit allen seinen Anhängem einem gewissen
Tode unter dem osmanischen Schwerte aussetzen wolle 2).
Damals stand der Beglerbeg bereits in Belgrad. Andreas
Báthory, Ferdinands Oberfeldherr in Ungam , hatte die meisten
Schlösser Petrovics', Lippa, Solymos, Becse, Becskerek, Temesvár
(im August) in Besitz genommen und war in Lippa eingezogen.
Die Furcht vor den sich nähemden Tiirken hatte die Verhandlungen
mit Petrovics , der seine Königin begleiten wollte , beschleunigt.
Als Mohammed bei Peterwardein die Donau iiberschritt
2), war sein Ziel noch nicht recht ersichtlich; er richtete
an Georg ein zweideutiges Schreiben, in dem scharfe Drohungen
durchklangen und er ihm mitteilte , dais er 30 Sandschaks mit
8000 Janitscharen und unzähligen Akindschis bei sich habe,
während ein zweites Heer unter Mehemed Rareg sich durch die
walachischen und moldauischen Passe gegen Hermannstadt wenden'
werde : als Vereinigungspunkt beider Heere gab er Szegedin an
der Theifs an 4).
Martinuzzi weilte zurzeit noch ruhig in seiner siebenbilrgischen
Residenz Alvincz und gebärdete sich als Gubemator im Namen
des neuen Herrn des Landes , nicht auf die Macht Castaldos,
sondern auf seine eigene Macht vertrauend; er hatte die Stim,
i) Vgl. Harmuzaki II, S. 265, Nr. mail; 114, S. 568ff., S. 634ff.
Történelmi Vs" 1880, S. 236-237; Harmazaki II*, S. 578.
,,Tarténelmi Tár" 188o, S. 245-246; linrmazaki II*, S. 589-590,
Nr. comm.
Ebenda.