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Weltstellang des osmanischen Reiches nnter Soliman usw. 91
ftigung. Am 20. Oktober landeten die Truppen, darunter Malteser
Ritter, die von der Unterstiitzung des Kaisers die Bildung
eines kleinen christlichen Reiches ftir ihren von Soliman aus
Rhodos vertriebenen Orden erhofften, bei Algier, im Meerbusen
von Matefus. Seit kurzem herrschte Khaireddin in Algier,
und verftigte tiber wenige Janitsch aren der Besatzung und
Araber. Ein zahlreiches Heer von 18000 Mann ging gegen die
befestigte Stadt vor und bereitete sich zum Angriffe, als ein
furchtbarer Sturm die Flotte fast vollständig vemichtete; die Artillerie
war noch nicht gelandet und versank ins Meer, während
Khaireddin die Feinde erfolgreich von den Mauern Algers aus
beschofs. Bei den schlechten Wegen brauchten diese ftinf Tage,
um nach Matefus zu gelangen und sich dort auf einigen geretteten
Fahrzeugen einzuschiffen; auf der Fahrt nach dem Hafen Bougie
(Budschia) nahm ein zweiter Sturm die Ungliicklichen mit
Aufserdem mangelte es ihnen an Lebensmitteln und die Soldaten
des grofsen Kaisers des Westens mufsten ihr Leben mit Hunden,
Katzen und Kräutern" fristen. Nach einer Reihe fortwährender
Schicksalsschläge kam Karl V. von seinem Kreuzzuge" nach
Majorka zuriick 1). Il leur deult jusques au cceur", es ist
ihnen tief im Herzen leid", schrieb der französische Agent in
Venedig nicht ohne Schadenfreude an seinen Herrn 2).
Einige Monate später brach zwischen Franz I., der Venedig
zu gewinnen gehofft hatte, und dem geschwächten Kaiser Karl
(im Mai 1542) der Krieg aus. Vergebens drang La Garde darauf,
dais Barbarossa sich gegen Italien wende: der Sultan wies ihn
sehr höflich ab 8).
Khaireddin verftigte 1543 iiber no Galeeren, die mit auserlesenem
Kriegsvolk gut bemannt waren. Im Juni erschien er
in der Nähe von Korfu , griff Reggio an und wandte Bich nach
dem erschrockenen Ostia, ohne jedoch auf den päpstlichen Ufern
Schaden anzurichten. In Rom mufste der b arig el 1 o des Nachts
mit brennender Fackel durch die Strafsen gehen, um die Eint)
Charrière I, S. 522ff.
Ebenda S. 526. Vgl. Zinkeisen II, S. 852.
Giovio bei Charrihre I, S. 555, Awn.