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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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Zur archetypischen Ebene der Musikwahrnehmung<br />

tiefe Register entspricht der Unterwelt, das hohe Register der himmlichen Welt und<br />

das Mittelregister der Menschenwelt.<br />

Hier sind drei Beispiele:<br />

Beispiel 1: Melodische Formel aus dem Armenischem Epos “Sasna Zrer” (Komitas<br />

1941, S. 101)<br />

Beispiel 2: Naduri, Adgharische hohe männliche Stimme, ein Gesang ohne Worte<br />

(Musikalisches Wörterbuch, 1991)<br />

Beispiel 3: Buriat Schamanmusik, eine magische Reise (Musik der Völker, 1973)<br />

Diese Töne vertreten Himmel, Erde und Unterwelt (Hölle). Der Herrenarchetyp<br />

ist vertreten durch die Tonika - im Griechischen “mese”, im Chinesischen “gun”,<br />

was soviel wie “Herr” bedeutet (siehe Tkatschenko 1989, S. 68 ff.). Die Saite der<br />

Leier, die als Begleitung für Stimmen diente und dann auch als Grundton der<br />

Tonleiter interpretiert wurde, ist der schwerste Punkt, zu dem alle andere Töne<br />

ziehen. In diatonischer Volksmusik, aber auch in alter vortonaler, modaler Musik ist<br />

sie in den meisten Fällen repercussa und nicht finalis, wie viele Musikwissenschaftler<br />

meinen (Komitas 1941, Kuschnarew 1958). In archaischer Musik gibt es mehrere<br />

“Herren”, wie auch jede der drei Welten einen eigenen Herrn hat und demgemäss<br />

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