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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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PETER GATHMANN<br />

3. Dieses mit eingeschalteten Reflexionen frei improvisierende Spielen, das eine<br />

Verbindung mit anderen Gestaltungsbereichen (Bewegung, Tanz usw.) erlaubt,<br />

berücksichtigt dann spezielle therapeutische Zielsetzungen.<br />

4. Beim ”Üben ohne Übung” der individuellen Schwerpunkte<br />

(Selbstwerterhöhung, Spontaneität, Flexibilität, Produktivität) und der sozialen<br />

Zielsetzungen (Kommunikation, Durchsetzen und Anpassen, gemeinsames<br />

Gestalten und verantwortliches Führen) geht der Therapeut immer mehr in die<br />

Rolle des ”Zuhörers” bzw. ”Partners” über.<br />

5. Die neu erlernten Einstellungen, Erlebnis- und Verhaltensweisen werden<br />

schrittweise von der therapeutischen Modellsituation auf die Bereiche Familie<br />

und Beruf erweitert und dort geübt.“ (Gathmann und Schmölz, 1991, S. 263 f.)<br />

In jedem dieser Schritte befindet sich der Musiktherapiekandidat schlimmstenfalls in<br />

einer Situation von „trial and error” - Versuch und Irrtum – und bestenfalls in einer<br />

von „error correction“ - Fehlerkorrektur - eines „learning by doing“, also handelnd<br />

Lernenden.<br />

Dritte Phase der Musiktherapie, ab 1992:<br />

Musiktherapie als eigenständige psychotherapiewertige Behandlungsform<br />

mit speziellen, vorwiegend averbalen Techniken<br />

Mit dem 1992 vollzogenen Übergang des Lehrganges Musiktherapie unter<br />

langjähriger Leitung von Alfred Schmölz (seit 1970, vgl. Oberegelsbacher 1992, S. 8)<br />

zum Kurzstudium und von diesem <strong>zur</strong> Einrichtung eines ordentlichen Studiums<br />

Musiktherapie, ging auch ein erhöhter didaktischer Anspruch in der Vermittlung<br />

musiktherapeutischer Handlungskompetenzen einher, ganz besonders in der<br />

Psychosomatik als universitäre Einheit klinischer Psychotherapie psychosomatisch<br />

Erkrankter. Inzwischen hatte sich an unserer Station das Klientel diversifiziert: Von<br />

dem ursprünglich hauptsächlich psychosomatischen, gelegentlich neurotischen<br />

Klientel, nahmen zunehmend Patientinnen mit Eßstörungen unsere<br />

Therapieangebote wahr. Mit diesem suchtnahen Klientel erweiterte sich einerseits<br />

unser Behandlungskonzept, wie auch das dazu notwendige Basiswissen und die<br />

therapeutische Praxis für die musiktherapeutischen Kollegen.<br />

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