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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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HILDEMARIE STREICH<br />

V. Welten-Monochord<br />

Als Baum des Lebens und der Musik wird die Leiter Jakobs auch als „Welten-<br />

Monochord“ dargestellt, in dessen einer Saite, der Ur-Oktave, alle Intervalle und<br />

Tonskalen der Musik enthalten sind (vgl. Streich, 1988, S. 234-246). Aus den Jahren<br />

1617 und 1619 gibt es verschiedene Monochord-Darstellungen des Oxforder Arztes<br />

und Musikphilosophen Robert Fludd (1574 - 1637). Eine davon zeigt das Monochord<br />

als „Monochordum mundanum“ oder Welten-Monochord, eine andere stellt<br />

den Menschen als Monochord dar.<br />

Das Monochord in der ersten hier abgebildeten Zeichnung Fludds (1617) reicht<br />

wie die Leiter Jakobs von der Erde bis in den Himmel hinein, wo die Hand des<br />

Schöpfers es an seinem Wirbel festhält und zu stimmen scheint. Der Tonumfang<br />

von zwei Oktaven (G-g‘) bezeichnet hier die gesamte Tonskala, entsprechend dem<br />

Umfang der menschlichen Stimme, und bezieht sich tonsymbolisch auf die ganze<br />

Musica und Harmonía, auf den gleichsam musikalischen Zusammenschluss von<br />

Diesseits und Jenseits zu einer sich polar ergänzenden Einheit.<br />

Abb. 1. Das Welten-Monochord (Robert Fludd, 1617)<br />

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