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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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Ohne Antwort bin ich verloren<br />

anstrengenden Kinder. Momente des gemeinsamen lustvollen Spiels fehlen meist<br />

ganz.<br />

Das Kind ist auf gelungene Interaktion angewiesen. Kann ein Erregungs- zustand<br />

moduliert werden, hat dies Auswirkungen auf die kindliche Befindlichkeit und ist<br />

nachweisbar durch messbare Änderungen der Herzfrequenz, Magensäuresekretion,<br />

Hauttemperatur usw. Das Kind wirkt ausgeglichen. Gelingt die ‘Regulation durch<br />

eine Andere’ nicht, bleibt das Kind in einem Zustand erhöhter Spannung. Diese<br />

Kinder können sich dann nicht am Körper der Mutter ‘niederlassen’ und das fühlt<br />

sich für beide, für Mutter und Kind, nicht ‘wohl’ an. Mütter beschreiben dieses<br />

quälende Gefühl oft mit “sich nicht treffen können.”<br />

Eine entgleiste Mutter-Kind-Interaktion entsteht häufig durch Mißverständ- nisse<br />

in den ‘normalen’ täglichen Abläufen. Kommt so ein Mißverständnis ab und zu<br />

zustande, ist es tolerierbar. Wenn aber die Kette von Mißverständnissen nie abreißt<br />

und nie eine Lösung entsteht (im Sinn von: ‘ah, das war es jetzt’, ‘das fühlt sich gut<br />

an’), geraten beide, Mutter und Kind, in ein “Hamsterrad, in dem sich beide gegenseitig<br />

anstubsen und aus dem niemand auskommt” (Zitat einer Mutter).<br />

Charakteristisch ist, daß die Signale des Babies mißverstanden werden und die<br />

Qualität der Freude aneinander meist ganz fehlt .<br />

Ursachen für eine fehlgelaufene Interaktion auf Seiten der Mütter sind u.a.: mangelnde<br />

Wahrnehmungsfähigkeit auf dem Boden unbewußter Projektionen,<br />

Auswirkungen eigener impliziter Strukturen und mangelndes Vertrauen in die eigenen<br />

intuitiven Fähigkeiten, die nach dem Prinzip des ‘intuitive parenting’ in jedem<br />

Menschen angelegt sind.<br />

Die Pilot-Studie<br />

Das Ziel dieser Studie war, herauszufinden, ob eine spezielle musiktherapeutische<br />

Intervention die Beziehung zwischen Mutter und Kind in einer entgleisten Interaktion<br />

verbessern könne. Diese Veränderung sollte sich in der Abnahme von Intensität<br />

und Dauer des kindlichen Schreiens zeigen. Ebenso sollte sich eine<br />

Veränderung im Trink- und Schlafverhalten zeigen. Die Annahme, daß Musiktherapie<br />

hilfreich sein könne ging davon aus, daß aktive Musiktherapie (freie Improvisation)<br />

und die frühe Beziehung von Mutter-und Kind ähnlichen Prinzipien folgen.:<br />

• ununterbrochener, dynamischer Fluß<br />

• sich gegenseitig beeinflussen<br />

• teilen desselben Gefühlsraumes, entsprechend musikalischer Phrasen<br />

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