29.05.2014 Aufrufe

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das Kriegstrauma und die Notwendigkeit des Ausdrucks<br />

gemeinsame Bewegungsspiele und Tänze die Bedeutung, sich im Schutz der<br />

musikalischen Aktion als Teil einer Gruppe fühlen zu können. Musikalische Spiele<br />

wie z.B. Partnerspiele oder auch Rollenspiele dienten dem Ziel, wieder mit einzelnen<br />

anderen in Beziehung zu treten und im Spiel diese Beziehung auch zu gestalten.<br />

Da Ohnmacht und Isolation die Grunderfahrungen des psychologischen Traumas<br />

sind, sind die wichtigsten Voraussetzungen für seine Überwindung die Stärkung der<br />

Persönlichkeit, die Schaffung neuer Kontakte und die Fähigkeit, neue mögliche<br />

Beziehungen wieder leben zu lernen.<br />

Die Zahl traumatisierter Menschen und insbesondere die der Kinder und der<br />

Jugendlichen wird täglich größer. Wir wissen von politischen Verfolgungen an Orten,<br />

wo es keine oder nur wenig Hilfen und schon gar keine therapeutischen<br />

Unterstützungen gibt. Das Leid und die Not der betroffenen Menschen ist groß, der<br />

Weg der Genesung ist lang, mühsam und schmerzhaft. Es sei noch einmal Herman<br />

zitiert, die schreibt: „Eine erfolgreiche Genesung vollzieht sich über den allmählichen<br />

Übergang von einem Grundgefühl ständiger unberechenbarer Gefahr zu einem<br />

Gefühl verläßlicher Sicherheit, von abgespaltenem Trauma <strong>zur</strong> bewußten Erinnerung<br />

und von der stigmatisierten Isolation zu einer erneuten Einbindung in das soziale<br />

Gefüge“ (Herman, 1993 S. 216).<br />

Literatur:<br />

Amery J. (1966). Jenseits von Schuld und Sühne. München: Klett-Cotta.<br />

Bergmann M.S., Jucovy M.E., Kestenberg J.S. (1995). Kinder der Opfer, Kinder der<br />

Täter. Psychoanalyse und Holocaust. Frankfurt: Fischer.<br />

Freud S. (1895). Studien über Hysterie. GW I: 75.<br />

Freud S. (1896). Weitere Bemerkungen über die Abwehr-Neuropsychosen. GW I:<br />

405.<br />

Freud S. (1920) Jenseits des Lustprinzips. GW XIII: 1.<br />

Herman J.L. (1993). Die Narben der Gewalt. München: Kinder <strong>Verlag</strong>.<br />

Hilweg W., Ullmann E. (1997). Kindheit und Trauma. Göttingen: Vandenhoeck &<br />

Ruprecht.<br />

Joseph S., Williams R., Yule W. (1997). Understanding Post-Traumatic Stress.<br />

Chichester, Weinheim, New York, Brisbane, Singapore, Toronto: John Wiley &<br />

Sons.<br />

Keilson H. (1978). Sequentielle Traumatisierung bei Kindern. Stuttgart: Enke.<br />

Levi P. (1986). Die Untergegangenen und die Geretteten. München: Hanser.<br />

263

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!