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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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HANS-HELMUT DECKER-VOIGT<br />

vermindern, eine Fähigkeit erweitern sollen. Auch dieser Bereich fällt unter<br />

"Musiktherapie".<br />

Ein gemeinsamer Nenner<br />

Herr Prof. Decker-Voigt, in all den Modellen, wo Musiktherapie sich nicht als<br />

Methode einer einzigen psychotherapeutischen Grundorientierung ausweist,<br />

stellt sich unweigerlich die Frage nach einem differentiellen Konzept: Ein<br />

solches bleibt nicht beim Eklektizismus stehen, sondern leistet eine kognitiv–<br />

psychologische Umformung hin zu einer systematischen Theorie. Ein<br />

angeregter Austausch dazu fand beispielsweise beim 4. Europäischen<br />

Musiktherapie–Kongress in Leuven/Belgien unter dem Titel „Wiener<br />

Melange“ statt.<br />

Wie sehen Sie persönlich eine Verbindung innerhalb dieser<br />

psychotherapeutischen Grundorientierungen als gemeinsame theoretische<br />

Grundlage für die Musiktherapie?<br />

Eine mögliche Mitte könnte sein: die Musiktherapie auf der<br />

Verständnisgrundlage der neuen Entwicklungspsychologie zu sehen.<br />

Musikhören und -gestalten ist eine inzwischen von Daniel Stern und seinen<br />

Forscher-Frauen und -männern und Diadochen, zu denen ich mich zähle,<br />

entwicklungspsychologisch eindrucksvoll bewiesene Nahrung für die Individualität<br />

und Identität des einzelnen Menschen ebenso wie für seine sozialen Erfahrungen in<br />

Paaren, Kleingruppen, Subgruppen und Großgruppen.<br />

Diese Bedeutung der Musik für die Entwicklung des Menschen ist nicht neu, nur<br />

ist sie durch die Forschungen der neuen Entwicklungspsychologie inzwischen<br />

bewiesen.<br />

In den 70er Jahren bereits sagte Rudolf Burkhardt, Arzt mit Kunst- und<br />

Musiktherapieaffinität: Die nonverbalen Methoden werden zunehmend intentional<br />

eingesetzt, weil die neurotischen Konflikte, die den psychosomatischen Störungen<br />

zugrunde liegen, in den Tiefenschichten der Persönlichkeit verankert sind, und<br />

dieser unbewußt-affektive Bereich nonverbal leichter erreichbar und anzustoßen ist<br />

als mit verbalen Mitteln.<br />

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