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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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INGE KRITZER<br />

ATEM UND STIMME<br />

DIE HEILENDE KRAFT DER OBERTÖNE<br />

BREATH AND VOICE<br />

HEALING POWER OF OVERTONES<br />

In this paper overtone-singing will be introduced as an element (method) of music therapeutic<br />

treatment. Either patients do sing overtones themselves or the therapist is the overtone-singing<br />

accompanist of the patient’s instrumental music ore singing. This causes a state of gentle trance, it<br />

allows access to subconscious parts which will be treated and integrated in improvisation with voice<br />

and music instruments as well as in verbal level. Case examples from Music Therapy with autistic<br />

and mutistic children will be presented.<br />

In diesem Beitrag wird Obertongesang als Element der musiktherapeutischen Behandlung<br />

vorgestellt. Entweder können Patienten selber Obertöne singen oder die Therapeutin begleitet mit<br />

Obertongesang das Instrumentalspiel oder stimmliche Äußerungen der Patienten. Dabei entsteht<br />

ein leichter Trance-Zustand, in dem Unbewußtes zugänglich wird und im Spiel mit der Stimme und<br />

mit Instrumenten sowie auch verbal bearbeitet und integriert wird. Fallbeispiele aus der<br />

Musiktherapie mit autistischen und mutistischen Kindern werden gegeben.<br />

Obertongesang<br />

In der Mongolei werden von Schamanen bei Heilungszeremonien spezielle<br />

Kehlkopf-Obertontechniken praktiziert, und von konzertierenden ObertonsängerInnen,<br />

die sich in den letzten Jahren erfolgreich einem breiten Publikum<br />

präsentieren, oft mit Geigenspiel begleitet.<br />

In Tibet entstehen Obertöne beim langsamen Singen von heiligen Mantren und<br />

Silben. Die Gyuto- und Gyumo-Mönche, die aus alten trantischen Schulen aus Tibet<br />

kommen, sind Eingeweihte dieses Singens der “Melodie des einzelnen Tones” (vgl.<br />

Goldmann 1994, S. 19). Hierbei wird vorwiegend der Gesang von Untertönen<br />

gepflegt, und es gibt Mönche, die gleichzeitig den Grundton, und dazugehörige<br />

Ober- und Untertöne erzeugen können.<br />

Vortrag beim 2 nd World Congress of the World Council for Psychotherapy–Subsymposion Music Therapy,<br />

Juli 1999, Wien (überarbeitete Fassung)<br />

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