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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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Learning by Doing<br />

Wie funktioniert das `Learning by doing´?<br />

Wie lässt sich seine pädagogische Zweckmäßigkeit herleiten? Das „learning by<br />

doing“ des Musiktherapiekandidaten an der Psychosomatischen Station setzt<br />

folgende Schritte voraus:<br />

1. Erstkontakt: Bei der Aufnahmsprüfung erfährt der Bewerber, abgesehen von<br />

anderen Überprüfungen, in einem Gespräch, in dem seine Reife, Belastbarkeit<br />

und Psychodynamik von seinen zukünftigen Lehrern eingeschätzt werden, auch<br />

einen ersten unmittelbaren und persönlichen Kontakt zu diesen. Die langjährig<br />

hohe Qualität der zukünftigen Absolventen ist ohne Zweifel auf dieses<br />

„Handausleseverfahren“ <strong>zur</strong>ückzuführen. Die Teamgespräche unter den<br />

Kollegen, in denen Aufnahme oder Abweisung der Kandidaten besprochen<br />

werden, sind mir heute noch als exemplarisch im Gedächtnis. (Hätten auch<br />

zukünftige Mediziner wenigstens ein Gespräch vor dem Studiumsbeginn mit<br />

einem älteren Mentor, es stünde um die Medizin besser! )<br />

2. Sehen, Hören, Denken: die Vorbereitung des Tuns. Anfänglich war der Theorie-<br />

Teil in der Ausbildung etwas überfrachtet und leider teilweise redundant in den<br />

Inhalten. In letzter Zeit hat sich das gerafft, aber nicht immer zum Vorteil. In<br />

der Psychosomatik bestand eine runde Logistik: Hauptvorlesung (Was macht<br />

krank? Patienten-Vorstellung und Besprechung; was ist Therapie? Lässt sich<br />

Geschehenes und Gehörtes <strong>zur</strong> Analyse der Behandlungsinteraktion codieren?<br />

(Gathmann u. Makowitzky, 1991; Gathmann 1999a, 1999b).<br />

Visite und medizinisches Begleitseminar: Vorstellung der Patienten auf der Station als<br />

zweite vertiefende Stufe im Erfassen des Patienten und schließlich:<br />

3. Learning by doing: Durchführen von Musiktherapien als Cotherapeut oder allein.<br />

Erleben von Patienten in der Gruppe oder einzeln in verschiedenen Settings:<br />

`verbal´, musiktherapeutisch, usw. mit nachfolgender Teambesprechung. Sehr bald<br />

installierte ich, wie schon oben angeführt, die sogenannte<br />

Selbsterfahrungsgruppe mit musikalischen Mitteln. Ihre Unerlässlichkeit als<br />

didaktisches Mittel für den Musiktherapie-Kandidaten war evident. In der<br />

lehrend-lernend Situation ergab sich aus spezifisch inhaltlichen Gründen<br />

schließlich die Forderung nach Einzel- und Gruppen-Lehr<strong>musiktherapie</strong>, die<br />

1992 begannen (vgl. Fitzthum, 1997).<br />

Lehr- und Lernziele an der Wiener Psychosomatischen Abteilung:<br />

Der Musiktherapie-Kandidat durchlebt in seinem Training folgende sich<br />

integrierende Lernstufen:<br />

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