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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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Vorwort<br />

Wir haben uns gefragt, ob es Sinn gibt, ein weiteres Fachbuch für einen<br />

naturgemäß kleinen Leserkreis herauszugeben. Es ist Teil wissenschaftlicher<br />

Gangart, und so freuen wir uns, daß es gelungen ist diese interessanten und schönen<br />

Beiträge zu fassen. Deren Wert war uns von Anfang an bewußt. Wir verwirklichen<br />

damit auch unser Anliegen im Wiener Institut für Musiktherapie, das den ersten<br />

Band dieser Reihe vor fünf Jahren konzipierte.<br />

Dieser dritte Band ist von mehreren gedanklichen Achsen geprägt, zum Beispiel<br />

von jener der Globalisierung, in welcher sich die europäische Musiktherapie mit<br />

weltweit aktuellen Forschungsansätzen anderer Wissenschaften vernetzt. Ermöglicht<br />

wird dies durch eine Kultur zunehmender gegenseitiger Wahrnehmung und<br />

Zusammenarbeit. Diesem Anliegen sind kollegiale Fachgespräche genauso<br />

förderlich wie Konferenzen bei Großereignissen in Form von Weltkongressen.<br />

Viele der von dort bekannten Stimmen kommen hier zu Wort. Deren Erfahrung<br />

und theoretische Kompetenz inspiriert das Buch und diejenigen, die es lesen.<br />

Eine andere Achse ist die der musiktherapeutischen Theoriebildung. Die Beiträge<br />

verdeutlichen sie, indem Erkenntnisse aus angrenzenden Fächern (z.B.<br />

psychoanalytische Säuglingsforschung) mit musikeigenen Wirkprinzipien (z.B.<br />

Resonanz, Modulation und Transformation) zu eigenen Theorien umgewandelt<br />

werden. Musiktherapeutische Techniken und Meta-Theorien werden damit möglich.<br />

Die dritte Achse manifestiert sich in einem sozial- und gesundheitspolitischen Anspruch,<br />

der einem ethischen Anliegen entspringt. Personengruppen, die Minderheiten sind,<br />

werden in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt: PatientInnen mit<br />

sprachlicher Beeinträchtigung, weil sie etwa schwer geistig behindert sind;<br />

PatientInnen, die extremen Belastungen ausgesetzt sind, z.B. durch Kriegstrauma,<br />

Unfall oder Krebs; schließlich Menschen mit sozialen Problemen, wie etwa geistig<br />

abnorme Rechtsbrecher.<br />

Diese Personengruppen, die im Gesundheitswesen das unausgesprochene<br />

Prädikat „besonders unattraktiv“ tragen, sind für die Musiktherapie häufig Alltag.<br />

Sie haben es darüber hinaus oft schwer, geeignete Therapiemöglichkeiten zu<br />

bekommen. In diesem Sinne möge das Buch auch diesen Menschen zugute<br />

kommen.<br />

Wien, im Herbst 2001<br />

Dorothee Storz<br />

Dorothea Oberegelsbacher

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