29.05.2014 Aufrufe

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Musiktherapie und Gesundheitswissenschaften<br />

Oder kürzer und prosaischer mit James Hillman:<br />

Die verbalen Psychotherapien sind ausgelutscht und bestenfalls ein Toastbrot,<br />

das drei Tage an der Luft lag. (Hillman sprach ausdrücklich von amerikanischem<br />

Weißbrot). Und weiter: Der Mensch (Patient) braucht die Kunst, die Künste in<br />

seiner Therapie.<br />

Inzwischen wissen wir durch die analytische Entwicklungspsychologie Genaueres<br />

darüber, warum die nonverbalen Medien besonders heilsame An-Stöße geben<br />

können: Die Erfahrungsstufen des Säuglings in der Entwicklung vom<br />

auftauchenden Selbst zum verbalen Selbst und synchron im Bereich seiner<br />

Bezogenheit <strong>zur</strong> Mutter und anderen Bezugspersonen, bedeuten das Erlernen von<br />

Kompetenzen und Ausprägen erster Potentiale im auditiven, elementarmusikalischen<br />

Bereich.<br />

Gelernt werden diese frühen eindrucksvollen Kompetenzen und Potentiale, die<br />

wir bereits mit in diese Welt aus der des Uterus bringen, über weitestgehend mediale<br />

Ebenen des Fühlens, Hörens, Bewegens, Sehens, Lautlallens, Singens, aktiv wie<br />

rezeptiv. Unsere lebenslange Dialogfähigkeit mit uns selbst und anderen wird im<br />

Uterus und in früher Kindheit im prä-und elementar musikalischen Ein-und<br />

Ausdruck disponiert und diese Disposion ist Basis für sämtliche verbalen und<br />

nonverbalen Kompetenzen des gesamten weiteren Lebens bis es uns verläßt.<br />

Die Beweisführungen durch die Direktbeobachtungen u.a. des Arztes und<br />

Neurologen, Analytikers und Entwicklungspsychologen Daniel Stern sind für<br />

Medizin wie Tiefenpsychologie wie humanistische Psychologie, für<br />

Verhaltenstherapie und Erziehungswissenschaft ein neuer möglicher Konsens.<br />

Wir könnten uns alle in der Entdeckung der Wirkung von Musik treffen:<br />

Sie transportiert und reaktiviert in uns eine Ressource, die wir uns alle vorstellen<br />

können wenn wir an die bekannte dialogische Arie von Papagena und Papageno<br />

denken und diese in Verbindung bringen mit dem frühen Dialog zwischen Mutter<br />

und Säugling.<br />

Literatur<br />

Buber, M. (1992; 1962). Das dialogische Prinzip. Heidelberg: Lambert-Schneider-<br />

<strong>Verlag</strong>.<br />

165

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!