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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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CLAUS ROESKE<br />

BEHANDLUNG SCHWERER<br />

JUGENDPSYCHIATRISCHER STÖRUNGEN<br />

MUSIKTHERAPIE ZWISCHEN MYTHOS UND MÖGLICHKEIT<br />

TREATMENT OF SEVERE CHILD PSYCHIATRIC DESEASES<br />

MUSIC THERAPY BETWEEN MYTH AND POSSIBILITY<br />

In this article the author analysis the connection between the label “severe” and the concept of<br />

“psychiatric diseases”. He examines on which different communication levels the impression can<br />

arise, that a treatment is “difficult”, and also, which effect this may have on the process of musictherapy.<br />

In a simple model of therapeutic dialogue will be made a differentiation between a “solutioncontext”<br />

and a “problemcontext”. Then follows an examination of specific musictherapeutical<br />

activities according to this model. The focus lies especially on the difference between a “solutionorientated<br />

trance” and a “problem-orientated trance”. Thesis concerning the solution-orientation of<br />

musictherapy will be presented and discussed in the end.<br />

In diesem Beitrag beschäftigt sich der Autor zunächst mit der Verknüpfung des Etikettes „schwer“<br />

mit dem Begriffssystem der psychiatrischen Störungen. Er untersucht, auf welchen unterschiedlichen<br />

Kommunikationsebenen der Eindruck entstehen kann, daß eine Behandlung „schwer“ sei,<br />

und welche Auswirkungen dies auf den Therapieprozess haben kann. In einem einfachen Modell<br />

des therapeutischen Dialoges wird zwischen Problem- und Lösungskontext unterschieden. Musiktherapeutische<br />

Interventionsmöglichkeiten werden vor dem Hintergrund der vorgestellten Modelle<br />

untersucht und durch Fallvignetten erläutert. Schwerpunkt ist hierbei die Unterscheidung zwischen<br />

Problem- und Lösungstrance und die Konstruktion eines musiktherapeutischen Behandlungsauftrages.<br />

Zum Schluß werden Thesen <strong>zur</strong> Lösungsorientierung von Musiktherapie vorgestellt und diskutiert.<br />

Einleitung<br />

Das Interesse an der Behandlung schwerer Störungen dürfte für eine relativ junge<br />

Fachdisziplin wie die Musiktherapie besonders groß sein. Zum Teil konnte man sich<br />

über die Behandlung schwerer Fälle überhaupt erst eine Existenzberechtigung erarbeiten<br />

und begründen, daß eine Auseinandersetzung mit Musiktherapie notwendig<br />

und wichtig sei. Auf der einen Seite kann es wünschenswert sein, daß Musiktherapie<br />

Nischen besetzen kann, die von anderen Fachdisziplinen nicht bearbeitet werden<br />

können. Auf der anderen Seite birgt dieser Prozeß große berufspolitische und persönliche<br />

Risiken. Selbstkritisch müssen wir hier anmerken, daß es uns bisher noch<br />

nicht gelungen ist, Musiktherapie exklusiv mit einem bestimmten Störungsbild zu<br />

Vortrag beim 2 nd World Congress of the World Council for Psychotherapy - Subsymposion Music Therapy,<br />

Juli 1999, Wien (überarbeitete Fassung)<br />

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