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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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In illo tempore<br />

gleichsam die Enthüllung eines Mysteriums, eines Mysteriums, daß uns gleichsam<br />

die Struktur der Wirklichkeit preisgibt und die Begründung menschlichen<br />

Verhaltens. Dieses „Urereignis“ lag in der Morgendämmerung der Zeiten, am<br />

Anfang.<br />

Beim Zuhören dieser Kosmonogie wird der Kranke Zeuge dieser Schöpfung.<br />

Der Erzählende nimmt ihn mit auf die Reise zum Ursprung, er „kehrt <strong>zur</strong>ück in die<br />

Gewesenheit“, tritt ein in die ursprüngliche Fülle, erlebt noch einmal durch diesen<br />

regressus ad originem die Kraft, wird Zeitzeuge und für einem Moment wird die<br />

Vergangenheit <strong>zur</strong> Gegenwart.<br />

Abb.2: Der ursprüngliche Vorgang des Heilens<br />

2.<br />

wird der Kranke Zeitgenosse der Kosmonogie<br />

3.<br />

er erlebt die<br />

Schöpfung, den<br />

Anfang, die<br />

ursprüngliche<br />

Fülle, die „Morgendämmerung<br />

der Zeit“<br />

4.<br />

es wird die Gewesenheit <strong>zur</strong> Gegenwart,<br />

die neue Geburt gibt ihre Kraft frei<br />

1.<br />

beginnend bei der<br />

Gegenwart des<br />

Kranken<br />

Der kranke Organismus wird aber nicht in unserem Verständnis repariert, der<br />

leitende Gedanke ist nicht der der Regeneration, sondern der der Neugeburt. Der<br />

Kranke erlebt somit seine Geburt neu und erhält damit die Kräfte, die ein<br />

neugeborenes Wesen hat. Dies ist der Werg der Heilung. „Die Funktion der<br />

Erinnerung ist nicht, das Gedächtnis des Ur-Ereignisses zu bewahren, sondern den<br />

Kranken dorthin zu versetzen, wo jenes Ereignis sich vollzieht.“<br />

Am Beispiel des Buddhismus<br />

Buddha ist der „König der Ärzte“, seine Jünger sind die, „die sich der Geburt<br />

erinnern“. In der indischen Philosophie besteht eine bemerkenswerte Abhänigkeit<br />

von Zeit und Leiden. Das Leiden ist durch das karma begründet und wird<br />

unbegrenzt in der Welt fortgesetzt; dies bedeutet: durch die Zeitlichkeit. So versucht<br />

145

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