29.05.2014 Aufrufe

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

HILDEMARIE STREICH<br />

wicklung der vergangenen Jahre sich wie an einem klingenden „roten Faden“ ablesen<br />

liess. Oftmals waren es gerade Musikträume, die den Beginn einer neuen Phase<br />

ihrer inneren und äusseren Entwicklung besonders nachdrücklich markiert hatten.<br />

In diesen Träumen stand das musikalische Motiv zumeist im Mittelpunkt des<br />

Traumgeschehens. In anderen wieder erschien es mehr am Rande, hatte aber auch<br />

hier bei näherer Erkundung fast stets etwas Wichtiges mitzuteilen. Das alles wurde<br />

ihr jetzt rückschauend beim näheren Erforschen und Hinhorchen voll bewusst,<br />

denn sie hatte vorher diesen Träumen nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt als<br />

anderen auch.<br />

Jetzt erhoben sich bei ihr viele Fragen, z.B.: „Wie ist es mit den musikalischen<br />

Träumen und deren Bedeutung bei anderen Menschen? Haben auch Menschen, die<br />

sich für unmusikalisch halten, solche Träume? Sind Träume von Berufsmusikern<br />

anders als die von Laien?“ Und sie begann von da an nach Musikträumen zu forschen.<br />

Zunächst fragte sie ihre Lehranalytiker sowohl nach deren eventuellen eigenen<br />

Musikträumen als auch nach solchen von anderen Menschen. Sie fragte ihre<br />

Psychotherapie-Kollegen im In- und Ausland sowie Freunde und Bekannte. Alle<br />

waren sehr interessiert an ihren Erkundungen und steuerten sowohl eigene Musikträume<br />

als auch solche von anderen bei und waren überrascht, als wie aussagekräftig<br />

sich diese Träume, denen sie bislang nur wenig Beachtung geschenkt hatten, bei<br />

näherer Untersuchung erwiesen. In verhältnismässig kurzer Zeit besass sie ausser<br />

ihren eigenen rund 50 bisherigen Musikträumen etwa 50 weitere. Hinzu kamen<br />

Traumbeispiele von ihren eigenen Analysanden. Ermutigt durch diese Funde sammelte<br />

sie im Laufe der Zeit alles, was sie an Träumen mit musikalischen Inhalten<br />

fassen konnte und untersuchte diese und die zu ihnen gehörenden Einfälle der betreffenden<br />

Menschen sorgfältig.<br />

Inzwischen ist diese Sammlung auf weit mehr als 800 Musikträume angewachsen.<br />

Diese stammen von Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt, von Personen,<br />

die an Musik interessiert sind und von solchen, die sich selbst als völlig unmusikalisch<br />

bezeichneten, von musikalischen Laien und von Berufsmusikern, von Menschen,<br />

die sich in psychotherapeutischer Behandlung oder in einer Lehranalyse befanden<br />

und von solchen, die sich niemals irgendeiner Art von Psychotherapie zugewendet<br />

haben, aus den Praxen von Analytikern unterschiedlicher Richtungen, aus<br />

der Literatur und aus der eigenen psychotherapeutischen und musiktherapeutischen<br />

Praxis der Autorin. Einen grossen Teil dieser Träume verdankt die Autorin zudem<br />

den Hörern ihrer Vorlesungen, Seminare und Vorträge zu diesem Thema und den<br />

Lesern ihrer entsprechenden Veröffentlichungen (siehe angefügte Liste). Sie zeigen,<br />

dass die Musik zum Allgemeingut der menschlichen Seele gehört und in ihrer ganzen<br />

Erscheinungs- und Bedeutungsvielfalt in den Träumen von Menschen unter-<br />

74

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!