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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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ROLAND WÖLFLE<br />

DIE MACHT DER MUSIK<br />

ÜBER DIE EINBEZIEHUNG MUSIKTHERAPEUTISCHER ELEMENTE<br />

IN DIE INDIVIDUALPSYCHOLOGISCHE GRUPPENARBEIT<br />

THE POWER OF MUSIC – ABOUT THE INTEGRATION OF MUSIC THERAPEU-<br />

TICAL ELEMENTS INTO PSYCHOTHERAPY<br />

To combine elements of creativity and art with psychotherapy is regarded useful in the treatment of<br />

children and adolescents. But in individual psychological literature there is only little information<br />

about using creative media, especially music. The contributions of Norbert Linke can be considered<br />

as the only connection to the present time. Having analysed relevant literature this report tries to<br />

confirm, that music therapeutical elements can well be integrated into an individualpsychologically<br />

orientated group setting. The first steps create a good approach to conflicts of roles and relationships,<br />

to the specific „lifestyle“ and to early childhood experiences, which can be analysed verbally<br />

afterwards. From Adlerian point of view the participants are able to feel their „creative power“,<br />

they can be „encouraged“ by successful new experiences and last but not least group improvisations<br />

can realise „common sense“ in many different ways.<br />

Die Einbeziehung kreativer und künstlerischer Elemente in die Psychotherapie hat in der Behandlung<br />

von Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert. In der individualpsychologischen<br />

Literatur finden sich heutzutage jedoch nur äußerst spärlich Arbeiten über den Einsatz kreativer<br />

Medien bei Erwachsenen. Die Beiträge von Norbert Linke erscheinen als die einzige Verbindung<br />

<strong>zur</strong> Gegenwart. Nach einer Analyse einschlägiger Literatur wird im Rahmen der gegenständlichen<br />

Arbeit aufzuzeigen versucht, dass sich musiktherapeutische Elemente gut in eine individualpsychologisch<br />

orientierte Gruppenarbeit integrieren lassen. Die ersten Schritte können einen guten Zugang<br />

zu Beziehungs- und Rollenkonflikten, zum individuellen „Lebensstil“ und zu frühkindlichen Erfahrungen<br />

schaffen, die anschließend verbal und analytisch aufgearbeitet werden. Aus adlerianischer<br />

Sicht können die Gruppenteilnehmer auf vielfältige Art ihre „schöpferische Kraft“ spüren, durch<br />

Erfolgserlebnisse „ermutigt“ werden und durch Gruppenimprovisationen „Gemeinschaftsgefühl“<br />

erleben.<br />

Historische Bemerkungen – Freud, Adler, Jung<br />

Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl Gustav Jung hatten recht unterschiedliche<br />

Zugänge und Einstellungen zu Musik und deren Anwendungen im psychotherapeutischen,<br />

psychosozialen und pädagogischen Feld. Über Freud schreibt Smeijsters,<br />

dass er Schwierigkeiten hatte, die Musik in Begriffen der Psychoanalyse zu fassen<br />

und nicht fähig war, aus der Musik Symbolisierungen von unbewussten Prozessen<br />

abzuleiten (1991, S. 16). An anderer Stelle verweist er darauf, dass Freud katharti-<br />

Vortrag beim 2 nd World Congress of the World Council for Psychotherapy – Subsymposion Music Therapy,<br />

Juli 1999, Wien (überarbeitete Fassung)<br />

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