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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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ISABELLE FROHNE-HAGEMANN<br />

was eine Wirkung nicht ausschließt, aber nicht ganz spezifisch<br />

musiktherapeutisch ist),<br />

• spezifisch (z.B. ist die Klanggestaltung eines Traumsymbols oder die über das<br />

Hören einer Traumatmosphäre erlebbare Verdichtung spezifisch für<br />

Musiktherapie und mit keinem anderen Medium möglich).<br />

Smeijsters (1999) hat sehr fein die Unterscheidung zwischen spezifisch,<br />

halbspezifisch und unspezifisch herausgearbeitet.<br />

5. Welche Grundkonzepte bzw. Referenz<strong>theorie</strong>n (z.B. Persönlichkeits<strong>theorie</strong>n,<br />

Theorie des Bewusstseins) benutzt der Musiktherapeut, um mit dem Traum zu<br />

arbeiten?<br />

6. Welche Interpretationsmodelle benutzt der Musiktherapeut? Wie wird ein Traum<br />

gedeutet? Dies ist eine Frage der Lehre vom Verstehen. Sind die verwendeten<br />

Interpretationsmodelle:<br />

• tiefenpsychologisch fundiert (psychoanalytisch, individualpsychologisch,<br />

jungianisch)<br />

• phänomenologisch-hermeneutisch (humanistisch, experimentell, usw.)<br />

• systemisch<br />

• integrativ oder<br />

• noch anders?<br />

Musiktherapeutische Techniken (z.B. die musikalische Improvisation über einen<br />

Traum) können in allen musiktherapeutischen Methoden von außen besehen ähnlich<br />

sein, gleichgültig ob es sich um analytische, morphologische oder integrative<br />

Methoden handelt. Man improvisiert ja nicht analytisch oder morphologisch,<br />

sondern musikalisch. Die Improvisation als Technik ist daher für unterschiedlichste<br />

Deutungen und Erklärungsmodelle offen. Diese sind aber aufgrund<br />

unterschiedlicher Grundannahmen (Persönlichkeits<strong>theorie</strong>n, Krankheitsverständnisse,<br />

etc.) nicht immer miteinander kompatibel und sollten daher nicht vermischt<br />

werden.<br />

Grundannahmen<br />

Wenn Freud den Traum z.B. als Königsweg zum Unbewussten bezeichnet (der dazu<br />

dient, triebdynamische Regelwidrigkeiten zu entdecken und zu bearbeiten, wobei<br />

der Traum als neurotisches Symptom verstanden wird) und wenn man entsprechend<br />

die auch in der Improvisation stattfindende "Traumarbeit" (im Freudschen Sinne)<br />

auf unbewusste Konfliktlösungs- und Kompromissbildungsprozesse bezieht, die sich in der<br />

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