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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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DOROTHEE STORZ<br />

D AS K RIEGSTRAUMA UND DIE<br />

N OTWENDIGKEIT DES A USDRUCKS<br />

MUSIKTHERAPIE MIT TRAUMATISIERTEN KINDERN<br />

EIN PROJEKT IN SARAJEVO<br />

WAR TRAUMA AND THE NEED OF EXPRESSION<br />

MUSIC THERAPY WITH WAR TRAUMATIZED CHILDREN<br />

A PROJECT IN SARAJEVO<br />

The increasing number of war traumatized children – either in their home country or in the asylum<br />

seeking country – is a current challenge for musictherapists. Differentiated concepts which meet the<br />

needs and the circumstances of the children are asked. It is necessary to consider their individual<br />

distress and misery as well as their external conditions. The paper is based on the lecturer’s workexperience<br />

with war traumatized children in Sarajevo, Bosnia-Herzegowina in autumn 1997 and<br />

spring 1998. The work has been part of a psycho-social project which has been set up after the end<br />

of the war. One main part of this program is a method of musictherapy, which is based on the model<br />

of Judith Herman (USA). Focus is the use of particular musictherapeutical methods in dealing with<br />

such clients. In a first step the trauma theory is being discussed, the second step is to consider the<br />

aspects of the musictherapeutical methods referring to the mentioned experiences in Sarajevo.<br />

Die immer größer werdende Gruppe kriegstraumatisierter Menschen, insbesondere Kinder, stellt an<br />

Psychotherapeuten und vor allem an uns Musiktherapeuten spezielle Anforderungen. Differenzierte<br />

Konzepte sind gefragt, die der individuellen Not der Menschen wie auch den unter Umständen<br />

extremen Rahmenbedingungen (Therapie im zerstörten Ursprungsland, Therapie im Asylland)<br />

Rechnung tragen. Dieser Vortrag basiert auf Erfahrungen in Sarajevo, Bosnia-Herzegowina, wo nach<br />

Beendigung des dortigen Krieges, also seit 1995, ein Projekt <strong>zur</strong> Behandlung kriegstraumatisierter<br />

Schulkinder mit kreativen Aktivitäten installiert worden ist und bis heute besteht. Vor diesem<br />

Hintergrund wird das Thema Trauma theoretisch diskutiert (Ursachen, Erleben, Möglichkeiten der<br />

Verarbeitung, Verständnis,...). Auf dem Modell von Judith Herman (USA) aufbauend werden<br />

musiktherapeutisch-methodische Aspekte vorgestellt und im Zusammenhang mit den Erfahrungen<br />

in Bosnien beleuchtet.<br />

„Wer der Folter erlag, kann nicht mehr heimisch werden in der Welt. Die<br />

Schmach der Vernichtung läßt sich nicht austilgen. Das zum Teil schon mit dem<br />

ersten Schlag, in vollem Umfang aber schließlich in der Tortur eingestürzte<br />

Weltvertrauen wird nicht wiedergewonnen“ (Amery, 1966, S. 73).<br />

Die Zahl kriegstraumatisierter Menschen, insbesondere die Gruppe der Kinder, wird<br />

immer zahlreicher und stellt auch an die Musiktherapie spezielle Anforderungen. So<br />

Überarbeiteter Vortrag beim 9 th World Congress of Music Therapy, November 1999, Washington, D.C., USA<br />

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