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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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ELENA FITZTHUM<br />

IN ILLO TEMPORE<br />

VOM UMGANG MIT DER ZEIT<br />

IN DER M USIKTHERAPIE<br />

ABOUT THE TREATMENT WITH<br />

TIME IN M USIC THERAPY<br />

The following arguments about the subject „time“ deals with two aspects: on the one hand there is<br />

a description about traditional forms of dealing with time in the sense of healing purposes on the<br />

example of myths, religions and Psychoanalysis. On the other hand the musical score is explained<br />

as phenomenon of time. These models both can be integrated in music therapy – on the basis of<br />

the fundamental idea that there was a time, when everything was „in order“. This also applies to the<br />

recovery of the human being in general as well as the recovery of every single patient. Getting in<br />

contact with „intact“ time result in power and regeneration<br />

Die vorliegende Auseinaandersetzung mit dem Thema Zeit behandelt zwei Aspekte. Einerseits wird<br />

der tradierte Umgang mit der Zeit zu heilenden Zwecken am Beispiel der Mythen, Religionen und<br />

der Psychoanalyse beschrieben. Andererseits wird die musikalische Partitur als Phänomen zeitlicher<br />

Mehrspektivität erläutert. Beide Modelle sind bei der Anwendung von Musiktherapie integrierbar,<br />

wobei der Grundgedanke gilt, daß es einmal eine Zeit gab, in der noch alles „in Ordnung“ war.<br />

Dies gilt für die Genese der Menschheit allgemein sowie für die Genese jedes einzelnen Patienten.<br />

Das In-Kontakt-Treten mit der „heilen“ Zeit gibt Kraft und regeneriert.<br />

Einleitung<br />

Jede MusiktherapeutIn kennt das: es gibt Improvisationen, die, ähnlich einem<br />

small talk, so dahin plätschern und es bereitet Mühe, in ihnen ein<br />

therapierelevantes Material zu orten. Wenn auch die musikalische Improvisation<br />

generell „verdichtet“, so hat es mich immer fasziniert, welche Oualitätsabstufungen<br />

in diesem Verdichtungsprozess möglich sind. Ähnliche Beobachtungen mache ich in<br />

der Arbeit mit den Träumen von PatiententInnen. Es gibt Träume, denen man<br />

gespannt und berührt folgt, anderen weniger. Es gibt Träume, von denen ich mir<br />

denke, daß sie schon seit Beginn der Menschheit so geträumt werden und sie in<br />

ihrer einfachen Symbolik und Zeitlosigkeit dem Gesamt der menschlichen Existenz<br />

einen Spiegel vorhalten. Oder die Lebensgeschichten. Es gibt Lebensgeschichten,<br />

die mich in ihren Sog ziehen, die eine ungeheure Faszination haben und eine große<br />

Vortragsfassung aus „Musikalisches Arbeiten mit Träumen“, Pre-Congress des 2 nd World Congress of the World<br />

Council for Psychotherapy, Juli 1999 Wien; Vortrag beim 6. Musiktherapie-Jour fixe des WIM, Nov. 2000, Wien<br />

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