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wiener beiträge zur musiktherapie band 3 theorie ... - Praesens Verlag

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ROLAND WÖLFLE<br />

Folgestörungen, physikalische Therapie, Akupunktur etc.), andererseits handelt es<br />

sich um psychotherapeutische Maßnahmen, Entspannungsverfahren, psychosoziale<br />

Interventionen (Angehörigenarbeit, Soziotherapie) sowie kreativtherapeutisches Arbeiten<br />

in den Werkstätten. Für Koordination und Planung ist ein Bezugstherapeut<br />

oder eine Bezugstherapeutin zuständig, wobei ausnahmslos eine abgeschlossene<br />

oder eine fortgeschrittene psychotherapeutische Ausbildung besteht.<br />

Zum therapeutischen Setting gehörte in den im Folgenden beschriebenen Kleingruppen<br />

die Leitung durch einen Therapeuten und eine Kotherapeutin, die beide am<br />

Gruppengeschehen aktiv und beobachtend teilnahmen und somit den Prozess auch<br />

mitgestalteten. Dies entspricht der individualpsychologischen Auffassung, dass individualpsychologische<br />

Therapeuten – sofern sie nicht in einem analytischen Kontext<br />

arbeiten – aktiv vorgehen können, um sich als partnerschaftlich handelnde Personen<br />

anzubieten und um den therapeutischen Beziehungen Modellcharakter zu verleihen.<br />

Daraus ergeben sich Beziehungserfahrungen, die zwar im Therapieraum entstehen,<br />

deren authentischer und wirklichkeitsnaher Charakter sich hingegen gut in den Realraum<br />

übertragen lässt. Wenn ein Therapieziel „Gemeinschaftsgefühl“ heißen und<br />

Therapeuten Modellcharakter haben sollen, ist es in adlerianischem Sinne konsequent,<br />

sich der Ebene der Patientinnen und Patienten anzunähern und sich gleichwertig<br />

und gleichrangig in die Gruppengemeinschaft zu integrieren, um nicht eine<br />

randständig-beobachtende Position einzunehmen, die als Ausdruck eines Überlegenheitsgefühls<br />

gedeutet werden kann. Diese Einstellung beinhaltet die Botschaft:<br />

„Ich bin einer/eine wie ihr!“ und erleichtert es, eine Haltung einzunehmen, die es<br />

ermöglicht, „mit den Augen des Patienten zu sehen und mit den Ohren des Patienten<br />

zu hören“ (Adler, zit. nach Ansbacher und Ansbacher 1982, S. 317).<br />

Zum Rahmen der Musiktherapie<br />

Für die musiktherapeutischen Elemente stehen zirka vierzig Instrumente zu Verfügung.<br />

Das Set setzt sich aus perkussiven Instrumenten, Kalimbas, Marimbas, Saiteninstrumenten,<br />

Flöten, Pfeifen, Schellen oder Glocken etc zusammen, aber auch<br />

aus Geräten, die dazu dienen, Geräusche zu erzeugen oder aus Instrumenten für<br />

Kinder. Für klanggeleitete Entspannungsübungen und Traumreisen steht unter anderem<br />

ein Monochord <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Eine Teilnahme an einer therapeutischen Kleingruppe ist für alle Patientinnen<br />

und Patienten verpflichtend, wobei eine Auswahl entweder zwischen einer reinen<br />

Gesprächsgruppe oder der Gruppe, in die musiktherapeutische Elemente integriert<br />

werden, bestand.<br />

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