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Biographisches Lexikon der frühen Promovenden der TU Dresden (1900-1945)

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<strong>der</strong> Kulturwissenschaftlichen Abteilung wurden Diplom-Volkswirte<br />

und akademisch gebildete Volksschullehrer ausgebildet, die<br />

zum Dr. rer. oec. und Dr. rer. cult. promovieren konnten. Zum<br />

Dr.-Ing. forest. promovierte die Abteilung Forstliche Hochschule<br />

Tharandt, die seit 1930 zur TH <strong>Dresden</strong> gehörte. Nach <strong>der</strong> Bildung<br />

von Fakultäten 1940/41 wurde an <strong>der</strong> TH <strong>Dresden</strong> durchweg zum<br />

Dr.-Ing., Dr.-Ing. forest., Dr. rer. nat. (gelegentlich bereits ab 1938<br />

nach einer <strong>der</strong> reichseinheitlichen vorgreifenden Regelung des<br />

Sächsischen Volksbildungsministeriums), Dr. rer. pol., Dr. phil.<br />

promoviert.<br />

14 % <strong>der</strong> <strong>frühen</strong> <strong>Promovenden</strong> <strong>der</strong> TH <strong>Dresden</strong> wurden im Ausland<br />

geboren. Sie stammten aus 27 Län<strong>der</strong>n und kamen aus allen<br />

Erdteilen: 120 aus dem Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, ein<br />

Teil dessen ja geradezu im Einzugsbereich <strong>der</strong> TH <strong>Dresden</strong> lag,<br />

41 kamen aus dem Russischen Reich, das damals auch große Teile<br />

des Baltikums und <strong>der</strong> jetzigen Republik Polen umfasste, 20 aus<br />

Norwegen, 19 aus <strong>der</strong> Türkei, 18 aus <strong>der</strong> Schweiz, 14 aus Indien,<br />

je 13 aus China und Rumänien, 10 aus den USA, alle an<strong>der</strong>en aus<br />

Bulgarien, den Nie<strong>der</strong>landen, aus Großbritannien, Dänemark, Belgien,<br />

Brasilien, Frankreich, Südafrika, Griechenland, aus Ägypten,<br />

Italien, Japan, Chile, aus Iran, Argentinien, Schweden, Australien,<br />

Spanien. Nach dem 1. Weltkrieg än<strong>der</strong>te sich das Staatengefüge,<br />

so waren bei ihrer Immatrikulation etwa etliche <strong>der</strong> in Österreich-<br />

Ungarn Geborenen nun Staatsbürger <strong>der</strong> Tschechoslowakei.<br />

Erst seit 1907 war für Frauen <strong>der</strong> Zugang zu den Universitäten<br />

und Hochschulen gesetzlich geregelt. Bis <strong>1945</strong> wurden von <strong>der</strong><br />

TH <strong>Dresden</strong> 50 Frauen promoviert, davon kamen 5 aus dem Ausland.<br />

Mehr als 75 % dieser Promovendinnen bearbeiteten in ihrer<br />

Dissertation mathematisch-naturwissenschaftliche Themen. Dazu<br />

zählt auch die forstwissenschaftliche Promotion einer Frau im Jahr<br />

1930, die erste an <strong>der</strong> TH <strong>Dresden</strong> und eine <strong>der</strong> ersten in <strong>der</strong> Welt.<br />

Die meisten <strong>der</strong> damals elf deutschen technischen Hochschulen<br />

erhielten erst Anfang <strong>der</strong> 1920er Jahre das Promotionsrecht für<br />

ihre Allgemeine Abteilung, deutlich später als die TH <strong>Dresden</strong><br />

(<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um die TH München zeitlich vorausging). Trotzdem<br />

ist es bemerkenswert, dass von den zwölf Promovendinnen <strong>der</strong><br />

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