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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Dagegen bekämpfen vor allem <strong>die</strong> Grünen einen wirksamen Verbraucherschutz<br />

auf dem Psychomarkt. »Naivlinge«, so nennt sie Caberta, »da drückt<br />

<strong>die</strong> Esoteriklobby«. Auch auf einige Staatsanwälte und Richter ist sie nicht<br />

wirklich gut zu sprechen, wenn <strong>die</strong>se hinter Erreichtes, wie sie meint, zurückfallen<br />

- wie im bislang letzten Verfahren um <strong>die</strong> Technologieerklärung im Dezember<br />

2005, als das Bundesverwaltungsgericht entschied, sie dürfe sie nicht<br />

mehr verbreiten. 82<br />

Der Gesetzgeber habe dafür bisher keine Basis geschaffen,<br />

hieß es in dem Beschluss. Eine staatliche Behörde sei nicht berechtigt, <strong>die</strong> von<br />

einer ihrer Arbeitsgruppen formulierte Schutzerklärung an Dritte weiterzugeben;<br />

<strong>die</strong>s sei nicht Aufgabe eines staatlichen Amtes.<br />

Ursula Caberta hält das Urteil für verheerend, weil es dem Staat ein niedrigschwelliges<br />

Mittel zum Schutz vor <strong>Scientology</strong> aus <strong>der</strong> Hand nehme. Der Text<br />

<strong>der</strong> Schutzerklärung ist aber weiterhin leicht im Internet zu finden o<strong>der</strong> kann<br />

im Buchhandel für 34 Cent bei einem Verlag für Wirtschaftsrecht erworben<br />

werden. Je<strong>der</strong> Unternehmer darf - und sollte - sie verwenden, um <strong>die</strong> Zugehörigkeit<br />

eines Geschäftspartners zur <strong>Scientology</strong>-Organisation auszuschließen;<br />

nur staatliche Stellen dürfen sie nicht mehr verbreiten. »Die Schutzerklärung<br />

ist <strong>die</strong> weiche Variante, um Firmen, <strong>die</strong> nicht mit Scientologen arbeiten<br />

wollen, vor ihnen zu bewahren; es gibt auch an<strong>der</strong>e Mittel«, sagt Caberta.<br />

Keinesfalls bedeute das Urteil eine Anerkennung von <strong>Scientology</strong> als Religionsgemeinschaft.<br />

»<strong>Scientology</strong> ist keine Religion, son<strong>der</strong>n eine Extremistentruppe,<br />

um eine Psychodiktatur zu errichten. Wenn ich mir <strong>die</strong> Verfassungsschutzberichte<br />

ansehe, dann erhärtet sich jedes Jahr <strong>die</strong> Gewissheit, dass es<br />

eine Ideologie ist, <strong>die</strong> sich gegen unsere freiheitliche Grundordnung richtet.«<br />

Trotzdem hatte auch Caberta jahrelang Vorbehalte, ein Verbot <strong>der</strong> Organisation<br />

zu for<strong>der</strong>n. Sie dachte wie viele an<strong>der</strong>e Kritiker, dass öffentliche Aufklärung<br />

genügen würde. Das sieht sie heute an<strong>der</strong>s: »<strong>Scientology</strong> wird immer<br />

dreister. Wir schaffen es nicht, sie auf Dauer einzudämmen. Mit ihren Desinformationskampagnen<br />

gelingt es ihnen, sich wie <strong>die</strong> reinen Engel darzustellen<br />

und immer wie<strong>der</strong> aufzustehen.« Die Vorlage für <strong>die</strong> Innenministerkonferenz<br />

im Dezember 2007, den Entwurf für das angedachte Verbotsverfahren, hat<br />

ihre Hamburger »Arbeitsgruppe <strong>Scientology</strong>« mitverfasst.<br />

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