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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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nik damals in Wirtschaftsunternehmen erzielten. Der euphorisierende Faktor<br />

Nummer eins aber waren <strong>die</strong> großen Rekrutierungswellen nach dem Mauerfall<br />

und dem Zusammenbruch des Kommunismus, einer historischen Epochenwende,<br />

<strong>die</strong> Sektierern aller Art unvergleichliche Chancen bot. Getrieben<br />

von <strong>der</strong> erklärten Gier nach Geld, Einfluss und Macht betrachteten <strong>die</strong> Thetanen<br />

<strong>die</strong> 90er Jahre als »scientologisches Jahrzehnt«. Im gesamten Osteuropa,<br />

aber auch in <strong>der</strong> ehemaligen DDR boten sich Chancen, wie es sie im Westen<br />

lange nicht mehr gegeben hatte.<br />

Wir konnten damals drei aufsehenerregende <strong>Projekt</strong>e enthüllen und mithelfen,<br />

sie zu stoppen. Auf <strong>der</strong> Ostseeinsel Usedom hatte <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong>-<br />

»Geistliche« Peter-Uwe Krumholz aus Berlin 1991 ein ABM-<strong>Projekt</strong> für<br />

500 Menschen in <strong>die</strong> Wege geleitet. Er »trainierte« dort Bauern mit <strong>Scientology</strong>-»Technologie«<br />

und wollte ein riesiges KongressZentrum errichten, das an<br />

<strong>die</strong> scientologische Flag Land Base in Florida erinnerte. Politische Entscheidungsträger<br />

wurden mit den geheim<strong>die</strong>nstlichen Methoden von »schwarzer<br />

Propaganda« und »lautstarker Untersuchung« bekämpft. 19<br />

Als <strong>die</strong>ses <strong>Projekt</strong><br />

wegen <strong>der</strong> »negativen Presse« scheiterte, organisierte Krumholz ein Jahr später<br />

in <strong>der</strong> Lausitz ein Ferienlager für Tschernobyl-Kin<strong>der</strong>, das mutmaßlich als<br />

Fassade für Kontakte mit russischen Mafiosi und dem russischen Geheim<strong>die</strong>nst<br />

<strong>die</strong>nte. In <strong>die</strong> <strong>Projekt</strong>e waren Scientologen aus Berlin und Hamburg<br />

eingebunden. Die scientologischen Investoren planten damals <strong>die</strong> Formel-i-<br />

Rennstrecke »Lausitzring« für 500 Millionen Mark (<strong>die</strong> später ohne sie gebaut<br />

wurde), wollten Geschäfte mit Militärtechnik zwischen Russland, Libyen und<br />

Syrien abwickeln und an Ausschreibungen für <strong>die</strong> elektronische »Vernetzung<br />

aller Polizeistationen in Sachsen« teilnehmen. Nachdem wir <strong>die</strong> Verbindungen<br />

aufgedeckt hatten, zogen sie sich fluchtartig zurück. 20<br />

In Riesa bei Dresden<br />

hatte <strong>der</strong> Operierende Thetan und Stahlmillionär Gerhard Haag 1992 ein<br />

Stahlbauwerk mit 450 Mitarbeitern von <strong>der</strong> Treuhandanstalt erworben; er war<br />

drauf und dran, zum größten ostdeutschen Stahlbauunternehmer zu werden,<br />

als ihn <strong>die</strong> Behörde wegen Verstößen gegen Arbeitsrechtsvorschriften<br />

schließlich stoppte und den Kaufvertrag nachträglich »suspen<strong>die</strong>rte« - eine<br />

bis dahin einmalige Entscheidung <strong>der</strong> Staatsholding. Treuhand-Sprecher Wolf<br />

Schöde erklärte später, Haag gehöre zu jenen »schwarzen Schafen«, <strong>die</strong> sich<br />

bei 8000 Privatisierungen durch <strong>die</strong> Treuhand eben »auch unter <strong>die</strong> Investoren<br />

gemischt« hätten. 21<br />

Ausschlaggebend für <strong>die</strong> Entscheidung war auch hier<br />

<strong>die</strong> »Entheta«-Presse gewesen - und eine scientologische Kronzeugin. Haags<br />

kaufmännische Leiterin Jeanette Schweitzer war kurz zuvor aus <strong>der</strong> Sekte ausgestiegen<br />

und hatte enthüllt, wie er <strong>die</strong> Firma Stahlbautechnik Neckar GmbH<br />

bei Esslingen in wenigen Monaten in einen scientologischen Musterbetrieb<br />

verwandelt hatte, inklusive Ethik-Offizier, Hubbard-Technologie, »Statistiken«<br />

und »unmenschlichem Arbeitsstress«. Dank ihrer Aussagen gelang es <strong>der</strong><br />

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