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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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<strong>der</strong> <strong>die</strong> Messengers damals <strong>die</strong> <strong>Scientology</strong>-<strong>Welt</strong> verän<strong>der</strong>ten. Als er darauf<br />

drängte, falsche Darstellungen in offiziellen <strong>Scientology</strong>-Publikationen zu än<strong>der</strong>n,<br />

traktierte man ihn mit Security Checks. Im Frühjahr 1983 verließ Gerald<br />

Armstrong <strong>die</strong> Organisation, nahm aber zu seiner »persönlichen Sicherheit«,<br />

wie er sagte, Tausende von Kopien <strong>der</strong> Dokumente mit, <strong>die</strong> er gesammelt hatte.<br />

»Durch mein Wissen wurde ich zu einer so ernsten Bedrohung für das<br />

Management, dass ich mit allem rechnen musste. Deshalb brauchte ich eine<br />

Lebensversicherung.« Tatsächlich wurde er umgehend mit dem berüchtigten<br />

SP Declare zu »Freiwild« erklärt, wird seither belästigt, bedroht und von <strong>der</strong><br />

»Kirche« mit Gerichtsverfahren überzogen. Richter Breckenridge aber hatte<br />

schon 1984 entschieden, dass Armstrong <strong>die</strong> kopierten Dokumente nicht gestohlen<br />

habe und daher behalten dürfe. <strong>Scientology</strong> gelang es, ihre Publikation<br />

noch ein halbes Jahr zu verhin<strong>der</strong>n, doch schließlich wurden sie freigegeben<br />

und bildeten das Fundament, auf dem <strong>der</strong> britische Autor Russell Miller<br />

(unter Mitarbeit von Armstrong) seine bis heute unübertroffen faktenreiche<br />

Hubbard-Biographie BARE-FACED MESSIAH (1987) aufbaute. Das Buch hatte<br />

zunächst nicht <strong>die</strong> Wirkung, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Autoren davon erhofft hatten; seine<br />

Sprengkraft erwies sich erst in den späten 1990er Jahren, als sich sein Inhalt<br />

über das Internet verbreitete.<br />

Die heile <strong>Scientology</strong>-<strong>Welt</strong> von Jesse Prince brach erst zusammen, als seine<br />

deutsche Frau schwanger wurde und man ihr befohlen habe, das Baby abzutreiben,<br />

damit sie weiter ein Mitglied <strong>der</strong> Sea Org bleiben könne. »Dieser<br />

Befehl hatte verheerende Auswirkungen auf meine Frau und mich. Unsere<br />

Verpflichtung als Sea-Org-Mitglie<strong>der</strong> prallte mit unserem Elternwunsch zusammen,<br />

und wir gingen durch einen persönlichen Alptraum«, erklärte Prince<br />

in einem Gerichtsprozess in Colorado. <strong>Scientology</strong>-Sprecher bestreiten, einen<br />

solchen Befehl erteilt zu haben. Doch Jesse Prince sagte, seine Frau Monika,<br />

eine gebürtige Offenbacherin, sei nach <strong>der</strong> Abtreibung nicht mehr <strong>die</strong>selbe gewesen.<br />

»Sie war am Boden zerstört von den Folgen ihrer Handlung und sagte<br />

zu mir, sie wolle weggehen.« 177<br />

Das war Anfang 1992, fast 16 Jahre, nachdem<br />

Prince <strong>der</strong> Sekte beigetreten war, weil er »Menschen helfen« und »<strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

verbessern« wollte. Er war zu einem Täter geworden, zu einem Haupttäter sogar<br />

- <strong>der</strong> trotzdem zugleich ein Opfer war. Nicht nur als Gefangener in <strong>der</strong><br />

RPF. Als einziger Schwarzer, <strong>der</strong> es je in <strong>die</strong> oberen Ränge geschafft hatte, war<br />

Prince dort auch ständig rassistischen Pöbeleien ausgesetzt, wie er in einem<br />

Radiointerview erklärte: »Ich war, soviel ich weiß, <strong>der</strong> einzige Afroamerikaner,<br />

<strong>der</strong> jemals eine hohe Position bei <strong>Scientology</strong> erreicht hatte. Und trotzdem<br />

wurde ich ständig rassistischen Demütigungen von David Miscavige und Norman<br />

Starkey ausgesetzt, bis zu dem Punkt, dass wir uns fast prügelten. (...) Es<br />

waren Beleidigungen wie >Niggerdummer Nigger

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