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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Stärkere setzt sich durch, <strong>der</strong> Schwächere stirbt ab. Offenbar sind dabei gesetzliche<br />

Grenzen häufig kein großes Hin<strong>der</strong>nis. Immer wie<strong>der</strong> wurden kriminelle<br />

Praktiken scientologischer Unternehmer bekannt, <strong>die</strong> augenscheinlich<br />

im System <strong>Scientology</strong> begründet sind - nicht nur Missionierung, <strong>die</strong><br />

laut Betriebsverfassungsgesetz im Unternehmen verboten ist, auch Betrug,<br />

unlauterer Wettbewerb, Konkursverschleppung und Steuerhinterziehung.<br />

Da sich jedes Sektenmitglied regelmäßig dem Auditing am Lügendetektor<br />

unterziehen muss, sind <strong>der</strong>artige Delikte dem Office of Special Affairs bekannt.<br />

Das macht nicht nur scientologische Mitarbeiter erpressbar. Wirtschaftsspionage,<br />

Illoyalität und Weitergabe von betriebsinternen Informationen<br />

an <strong>Scientology</strong> sind keine Erfindungen von <strong>Scientology</strong>-Kritikern.<br />

Bankangestellte und Mitarbeiter von Immobilienfirmen haben nachweislich<br />

über Kundenkontakte informiert. Mit Hilfe von scientologischen Tests wurde<br />

versucht, interne Firmeninformationen abzuschöpfen. Als das Unternehmen<br />

Executive Software des amerikanischen Top-Scientologen Craig Jensen<br />

1997 eine neue Software bei Volkswagen in Wolfsburg installieren sollte,<br />

konnte es gerade noch rechtzeitig identifiziert und gestoppt werden. 243<br />

Das<br />

Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft fasste <strong>die</strong> Gefahren durch Scientologen<br />

knapp zusammen: »Psychische Deformation, bis zum Ruin verschuldete,<br />

erpressbare Mitarbeiter, Wirtschaftsspionage und Veruntreuung, Illoyalität,<br />

Begünstigung im Amt, unlauterer Wettbewerb und Verstöße gegen <strong>die</strong> Verschwiegenheitspflicht.«<br />

244<br />

Erstaunlich oft wurden Scientologen verurteilt, <strong>die</strong> betrügerische Finanzgeschäfte<br />

o<strong>der</strong> Schneeballsysteme betrieben, um nichtsahnenden Anlegern<br />

Geld aus <strong>der</strong> Tasche zu ziehen und einen Großteil davon an <strong>Scientology</strong> zu<br />

»spenden«. Bekannt wurde 1998 Hans Kaspar Rhyner, ein ehemaliger Untersuchungsrichter<br />

und OT-5 aus Sankt Gallen in <strong>der</strong> Schweiz, <strong>der</strong> mit traumhaften<br />

Renditeversprechen gutgläubige Sparer um 22 Millionen Franken<br />

erleichterte und dann pleite ging. Von »Beschaffungskriminalität« schrieb<br />

das Magazin Facts; <strong>der</strong> Geldbedarf von Scientologen sei so groß, dass er mit<br />

legalen Mitteln kaum zu stillen sei. 245<br />

In einem ähnlichen Fall erbeutete <strong>der</strong><br />

bekennende Scientologe Erwin Dossenbach, enger Mitarbeiter des Schweizer<br />

<strong>Scientology</strong>-Sprechers Jürg Stettier, zusammen mit an<strong>der</strong>en Anlagebetrügern<br />

mehr als zehn Millionen Franken; Anfang 2000 wurde er zu zwei Jahren und<br />

neun Monaten Haft verurteilt. 246<br />

»Auch Katholiken machen Pleite o<strong>der</strong> werden<br />

kriminell«, entgegnen <strong>Scientology</strong>-Sprecher auf entsprechende Vorwürfe.<br />

Doch Katholiken sollen bei <strong>der</strong> sonntäglichen Kollekte lediglich ein paar Euro<br />

und nicht Abertausende für ihre Erlösung spenden. »<strong>Scientology</strong> zieht ihren<br />

Mitglie<strong>der</strong>n das Geld aus <strong>der</strong> Tasche, treibt sie in Schulden und macht sie damit<br />

anfälliger für Kriminalität«, sagt Ursula Caberta. Die europäischen <strong>Scientology</strong>-Betrüger<br />

waren jedoch »kleine Fische« im Vergleich zu dem betrügeri-<br />

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