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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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mend aggressiver für <strong>die</strong> Sekte zu werben, was sich wie eine Art »Comingout«<br />

ausnahm. Er lud einige <strong>der</strong> mächtigsten Hollywoodproduzenten - Tom<br />

Rothman von Fox, Sumner Redstone von Viacom - ins Celebrity Centre ein.<br />

Auf weniger mächtige Studiomanager habe er sogar »dezenten Druck« ausgeübt,<br />

<strong>die</strong> Einladung anzunehmen, bezeugte einer, <strong>der</strong> mehrere Filme mit ihm<br />

gedreht hat. 110<br />

Plötzlich gab er auch seine mediale Zurückhaltung und strikte<br />

Privatheit auf, für <strong>die</strong> er berühmt und unter Journalisten gefürchtet war. Das<br />

war so auffallend, dass es ein Gerüchtekonzert in Gang setzte: Wurde er unter<br />

Druck gesetzt? War <strong>der</strong> mögliche Trennungsbefehl nur <strong>der</strong> Anfang? For<strong>der</strong>te<br />

<strong>Scientology</strong> Gegenleistungen für ihre jahrelangen Dienste?<br />

Cruise hatte noch 2000 eine Affäre mit <strong>der</strong> spanischen Schauspielerin<br />

Penelope Cruz angefangen, <strong>die</strong> er ebenfalls versuchte, für <strong>Scientology</strong> zu rekrutieren.<br />

111<br />

Besorgte Angehörige bemühten sich, <strong>die</strong> junge Darstellerin über<br />

<strong>die</strong> drohenden Gefahren aufzuklären. Im Januar 2004 kam es zum Bruch<br />

zwischen ihr und Tom Cruise, obwohl sie Auditing-Kurse absolviert hatte und<br />

das Celebrity Centre in Hollywood auch später noch besucht haben soll; aber<br />

sie blieb immer vorsichtig und bekannte sich nie eindeutig zu Toms »Kirche«.<br />

Ihre Nachfolgerin an <strong>der</strong> Seite des Operierenden Thetans wurde im April 2005<br />

<strong>die</strong> erst 26-jährige amerikanische Schauspielerin Katie Holmes (BATMAN<br />

BEGINS), <strong>die</strong> schon als Teenager von einer Hochzeit mit dem Schauspieler<br />

geträumt hatte. Der 42-jährige Mime überhäufte seine neue Flamme in aller<br />

Öffentlichkeit mit Liebesbeweisen, hielt auf dem Pariser Eiffelturm um ihre<br />

Hand an - und warb sie umgehend für <strong>Scientology</strong>. Als er dann am 23. Mai<br />

2005 in <strong>der</strong> landesweit übertragenen Talkshow von Oprah Winfrey im Liebeswahn<br />

wie ein Irrwisch auf dem weißen Sofa herumhüpfte, fragte das Hochglanzmagazin<br />

Vanity Fair irritiert, »ob Tom Cruise den Verstand verloren<br />

hat«. 112<br />

Das (einstu<strong>die</strong>rte?) Happening lieferte TV-Comedians, Internetbloggern<br />

und den Produzenten parodistischer Scherzartikel reichlich Stoff für Spötteleien,<br />

und »jumping the couch« wurde im Amerikanischen ein stehen<strong>der</strong><br />

Begriff für »komplett durchdrehen«. 113<br />

Doch es war erst <strong>der</strong> Anfang einer<br />

Serie sich steigern<strong>der</strong>, höchst bizarrer Auftritte.<br />

Einerseits ist das »Prinzip Cruise« in Hollywood weit mehr als ein offenes<br />

Geheimnis. Der Mann mit dem »1000-Watt-Lächeln« gilt dort seit einigen<br />

Jahren als Eiferer im Dienst von <strong>Scientology</strong>, <strong>der</strong>, wo er geht und steht, Kollegen<br />

und Bekannte für <strong>die</strong> Sekte zu missionieren sucht, zuletzt soll er sich um<br />

den Fußballer David Beckham, <strong>die</strong> Schauspielerkollegen Jim Carrey und Will<br />

Smith sowie den Talkshow-Mo<strong>der</strong>ator Larry King bemüht haben (Stand Mitte<br />

2008). Doch das war gewissermaßen »privat«. Plötzlich aber stellte er sich<br />

offensiv in den Dienst des Sekten-»Feldzugs« zur Eroberung <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>.<br />

Für alle sichtbar überschritt er 2005 eine Grenze, als er bei den Dreharbei­<br />

ten des Spielberg-Films WAR OF THE WORLDS (KRIEG DER WELTEN) zur spiritu-<br />

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