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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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warten, denn sie konnten nicht in Kontakt mit ihm treten, weil <strong>die</strong> Messengers<br />

jeden Kommunikationszugang strikt kontrollierten. Einige <strong>der</strong> Geschassten,<br />

<strong>die</strong> im Happy Valley schmachteten, mochten wohl ahnen, dass <strong>der</strong> »Grün<strong>der</strong>«<br />

nicht weit weg sein konnte, da Pat Broeker dort manchmal mit seinem wei­<br />

ßen Van auftauchte. Aber <strong>die</strong> Ahnung nutzte ihnen gar nichts. Im Januar 1983<br />

wollten sich Reporter des Time Magazine <strong>die</strong> Wüstenbasis am Fuße <strong>der</strong> San-<br />

Jacinto-Berge einmal ansehen und nachprüfen, ob sich Hubbard, dessen Ver­<br />

schwinden inzwischen <strong>die</strong> wildesten Spekulationen hervorgerufen hatte, dort<br />

vielleicht aufhielt. Sie kamen nur bis zum Tor. »Es herrscht strenge Sicher­<br />

heit«, schrieben sie. »Wachen am Gilman-Anwesen überprüfen jedes Auto,<br />

das von <strong>der</strong> Landstraße durch das schwarze Eisentor fährt. Wachschützer<br />

streifen durch <strong>die</strong> Kakteen und schnattern dauernd in ihre Walkie-Talkies. Es<br />

gibt ein Schild mit <strong>der</strong> Aufschrift >Golden Era StudiosL.<br />

Ron Hubbard, dem Meister-Seefahrer< gewidmet.« 72<br />

Fast alle hochrangigen Delinquenten verließen nach <strong>der</strong> Tortur im Straf­<br />

camp <strong>die</strong> <strong>Scientology</strong>-Organisation. David Mayo gründete nach seinem Aus­<br />

stieg im Februar 1983 in Los Angeles seine eigene Church unter dem Namen<br />

Advanced Ability Center, <strong>die</strong> schnell florierte und daher von <strong>Scientology</strong> mit<br />

Detektiven, Sabotage und Verleumdungskampagnen so hartnäckig bekämpft<br />

wurde, dass Mayo sie Ende 1984 wie<strong>der</strong> schloss. Der Anwalt Michael Flynn<br />

aus Boston, <strong>der</strong> 28 <strong>Scientology</strong>-Opfer im Jahr 1983 vertrat, sagte, <strong>die</strong> Sekte<br />

habe ihn daraufhin ganz oben auf einer Feindesliste platziert, er sei ständig<br />

von Scientologen belästigt und bedroht worden. Seither habe er eine Pistole<br />

in seiner Büroschublade und lasse sich oft von Bodyguards schützen. Einmal<br />

habe <strong>der</strong> Motor seines Privatflugzeuges ausgesetzt. »Irgendjemand hatte Was­<br />

ser in den Tank gefüllt«, sagte er. Ein <strong>Scientology</strong>-Sprecher bezeichnete Flynn<br />

jedoch als »verzweifelt geldgierig« und unterstellte ihm, er wolle mit den Pro­<br />

zessen reich werden. Der <strong>Scientology</strong>-Präsident Heber Jentzsch wies alle An­<br />

schuldigungen zurück und antwortete dem Time Magazine auf <strong>die</strong> Frage nach<br />

dem Befinden von L. Ron Hubbard, dem »Grün<strong>der</strong>« gehe es gut und er ver­<br />

<strong>die</strong>ne »wohl ein wenig Privatsphäre mit 71 Jahren«. 73<br />

Das neue Imperium<br />

Die erfolgreichen Putschisten knüpften umgehend an <strong>die</strong> Tradition des altern­<br />

den Chefs an, sich mit Kommandobriefen an <strong>die</strong> Jünger zu wenden, <strong>die</strong> nun<br />

»Bulletins des Internationalen Managements« hießen. So verschickte <strong>die</strong><br />

amerikanische Zentrale Anfang Januar 1983 ein »Bulletin Nr. 3« an alle Orgs<br />

mit einer unzweideutigen »Kriegserklärung gegen Off-Policy-Aktionen«, also<br />

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