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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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selbst manövriert hatte, wie sein Biograph Evans schreibt: »Man erwartete<br />

von ihm unentwegt Erstaunliches, und es gibt keine Rolle, <strong>die</strong> schwerer zu<br />

spielen wäre.« 86<br />

Doch Hubbard wäre nicht Hubbard gewesen, wenn ihm nicht<br />

eine Lösung eingefallen wäre. Er kam mit einer neuen Idee auf den Markt. Er<br />

nannte sie <strong>Scientology</strong>.<br />

Tarnung als Kirche: <strong>Scientology</strong><br />

Vom nachlassenden Erfolg bedroht, hatte sich Hubbard 1951 überreden lassen,<br />

<strong>die</strong> Rechte an seiner Dianetik an den Ölmillionär und Selfmademan Don<br />

Purcell aus Wichita (Kansas) zu verkaufen, <strong>der</strong> als Erster ihr geschäftliches<br />

Potential erkannt hatte und <strong>die</strong> Bewegung nach unternehmerischen Gesichtspunkten<br />

organisieren wollte. 87<br />

Der Verkauf war ein Fehler, wie »Ron« bald<br />

feststellen musste. Denn nun war er zwar wie<strong>der</strong> liquide, konnte aber sein<br />

eigenes Geisteskind we<strong>der</strong> literarisch noch finanziell weiter ausbeuten. Auch<br />

Purcell hatte nicht viel davon, weil ihm <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> und damit <strong>der</strong> Motor<br />

des Ganzen fehlte; er gab <strong>die</strong> Rechte und Adresslisten 1954 - inzwischen vollkommen<br />

ruiniert - an Hubbard zurück. Der aber brauchte zunächst ein neues<br />

Markenzeichen. Flugs erklärte er seine Dianetik zum Untergebiet einer neuen<br />

Lehre und nannte <strong>die</strong>se »<strong>Scientology</strong>«, angeblich eine »Philosophie in ihrer<br />

höchsten Bedeutung«. 88<br />

Den wissenschaftlich klingenden Titel übernahm er<br />

von einem Buch des deutsch-argentinischen Autors Anastasius Nordenholz<br />

mit dem Titel SCIENTOLOGIE, das 1934 in München erschienen war. Darin ging<br />

es um <strong>die</strong> »Wissenschaft von <strong>der</strong> Beschaffenheit und Tauglichkeit des Wissens«.<br />

Doch hat <strong>die</strong> Sekte trotz zahlreicher Übereinstimmungen immer behauptet,<br />

<strong>Scientology</strong> sei nicht Scientologie, das sehe man schon am Ypsilon.<br />

Über <strong>die</strong> einzig wahre »Lehre vom Wissen« heißt es im scientologischen<br />

Schulungsmaterial: »In <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong> wurden bedeutende Fortschritte auf<br />

dem Gebiete des Lebens erzielt. Was von tausend Universitäten und Stiftungen<br />

mit Milliardenaufwand angestrebt wurde, ist hier in aller Stille fertiggestellt<br />

worden. (...) Solch ein Wissen hat es nie zuvor gegeben ...« 89<br />

L. Ron Hubbard<br />

hatte den Thetan entdeckt, womit er eine Erklärung anbot, warum viele Clears<br />

nicht richtig »funktionierten« und gleichzeitig <strong>Scientology</strong> erst <strong>die</strong> Seele einhauchte.<br />

Er behauptete plötzlich, <strong>der</strong> Mensch bestehe neben »Body« (Körper)<br />

und zweigeteiltem »Mind« (Verstand) auch noch aus dem Thetan, einer Art<br />

Geistwesen, das weit mehr sei als nur <strong>die</strong> »Seele«. Dieser zweite Paukenschlag<br />

nach DIANETIK erfolgte 1952, als <strong>der</strong> rothaarige Prophet ein Werk mit dem<br />

vielversprechenden Titel A HISTORY OF MAN (EINE GESCHICHTE DES MEN­<br />

SCHEN) publizierte, mit dem sozusagen das scientologische Zeitalter anfing.<br />

Das »Sachbuch« beginnt mit dem erstaunlichen Satz: »Dies ist ein kaltblütiger<br />

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