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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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sagte sie. Nach dem Ausstieg habe sie mitten in <strong>der</strong> Nacht Anrufe bekommen,<br />

ohne dass sich jemand meldete. Sie fand einen Zettel in ihrem Auto: »Pass<br />

auf.« Dann eine Nachricht im Briefkasten: »Stirb.«<br />

Scott Mayer, ein ehemals hochrangiger Scientologe, <strong>der</strong> jahrelang als Bodyguard<br />

Hubbards Sohn Quentin bewacht hatte, wurde nach seiner Abkehr<br />

<strong>der</strong>maßen bedroht, dass er ein Leben auf <strong>der</strong> Flucht führte. Er beschloss herauszufinden,<br />

wie ernst es das Guardian's Office meinte, ließ eine Adresse<br />

durchsickern und parkte sein Auto auf <strong>der</strong> Straße davor. Es war <strong>der</strong> Weihnachtsabend<br />

1978. Das Auto flog in <strong>die</strong> Luft. Die ehemaligen Sektengenossen<br />

fürchteten Mayer zu Recht. Er enthüllte in Clearwater das raffinierte Kuriersystem,<br />

um Geld aus den USA zu schmuggeln, und bezeugte, dass er selbst<br />

einen potentiell Abtrünnigen mit dessen Auditing-Akte erpresst habe. Er berichtete<br />

auch von einem verwahrlosten scientologischen Kin<strong>der</strong>camp in Mexiko,<br />

wohin <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong> von Sea-Org-Mitarbeitern gebracht würden, damit sie<br />

ihre Eltern nicht in Clearwater beim »Produzieren« störten. Zum Schluss<br />

seiner Aussage erklärte Mayer, dass er einmal fast an einem Zahnabszess gestorben<br />

sei: »Ich wollte zum Zahnarzt, wurde aber stattdessen auditiert. Ich<br />

verbrachte eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>thalb Wochen damit, sogenannte Touch Assists zu<br />

machen, um <strong>die</strong> Schmerzen loszuwerden ... Schließlich delirierte ich - es gab<br />

einfach kein Geld für einen Arzt ... Ich ging dann doch zum Zahnarzt, und<br />

<strong>der</strong> sagte, ich hätte es gerade noch geschafft: >Noch ein Tag länger, und ich<br />

würde hier nicht mehr mit Ihnen sprechen^« 58<br />

Der letzte Zeuge des Hearings war <strong>der</strong> frühere scientologische Mission Hol<strong>der</strong><br />

Brown McKee aus Connecticut, <strong>der</strong> völlig desillusioniert <strong>die</strong> »schmutzigen<br />

Tricks« beschrieb, mit denen das neue Management um David Miscavige gegen<br />

<strong>die</strong> <strong>Scientology</strong>-Veteranen vorging - es war <strong>die</strong> Zeit des Machtkampfes in<br />

<strong>der</strong> Organisation. Schließlich erzählte er von <strong>der</strong> traumatischsten Erfahrung<br />

seines Lebens, <strong>die</strong> er <strong>Scientology</strong> »verdankte«. Seine Frau Julie, eine »hochtrainierte<br />

Auditorin«, begann sich im Frühjahr 1978 furchtbar müde zu fühlen,<br />

ging aber nicht zum Arzt. Während des Sommers verlor sie stark an Gewicht<br />

und Energie, hatte Brustschmerzen und büßte ihre Stimme ein. Da schickte<br />

McKee sie nach Flag zur Kur mit »den besten Auditoren <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>«, doch sie<br />

kam kränker zurück, als sie hingefahren war. »Sie konnte nicht einmal mehr<br />

wispern. Um etwas mitzuteilen, musste sie es aufschreiben. Ich klopfte ihr<br />

auf den Rücken, weil sie über ihren Brustkorb klagte, und ich konnte auf einer<br />

Seite einen hohlen Ton hören und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en nicht. Daher wusste ich,<br />

dass auf <strong>die</strong>ser Seite keine Luft war. Nun gingen wir zum Arzt, und er wies<br />

meine Frau gleich ins Krankenhaus ein. Nach zwei Tagen bekamen wir den<br />

Bericht. (...) Es war Lymphdrüsenkrebs <strong>der</strong> Lungen, und ihre rechte Lunge war<br />

kollabiert. Der Krebs hatte ihre Kehle völlig befallen und ihre Stimmbän<strong>der</strong><br />

zerstört. (...) Sie schlugen nicht einmal mehr Chemotherapie vor. Sie schick-<br />

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