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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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al-Zawahiri, <strong>der</strong> in Wahrheit Chirurg ist). Tatsächlich wurde Methadon unter<br />

dem Namen Dolophine von dem US-Konzern Eli Lilly eingeführt, nach dem<br />

lateinischen Wort für Schmerz, dolor. 137<br />

Cruise aber fügte hinzu, angesichts<br />

<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>geschichte und <strong>der</strong> Folgen müsse er einfach eingreifen: »Welche<br />

Wahl habe ich? Menschen werden mit Elektroschocks gequält. Kids werden<br />

auf Drogen gebracht. Leute sterben.« 138<br />

Diese Äußerungen waren wie ein Offenbarungseid.<br />

Das Publikum hatte Toms Liebestaumel zunächst noch halbwegs<br />

amüsiert und als PR-Trick für seinen neuen Film WAR OF THE WORLDS<br />

zur Kenntnis genommen. Jetzt aber wirkte <strong>der</strong> einst strahlende Held wie jemand,<br />

<strong>der</strong> sogar an den Unsinn glaubte, den er von sich gab! Noch nie hatte<br />

jemand von seiner Prominenz zur besten Sendezeit Amerika mit den krudesten<br />

Ansichten von <strong>Scientology</strong> konfrontiert. Was auch immer Seltsames über<br />

<strong>die</strong>se »Religion« erzählt wurde, plötzlich schien es alles wahr zu sein - nicht<br />

zuletzt durch <strong>die</strong> mysteriöse Verwandlung des sympathischen Saubermanns<br />

Tom Cruise in einen »hyperaktiven Zombie«.<br />

Cruises Ansichten erregten gewaltiges Aufsehen in <strong>der</strong> amerikanischen<br />

Öffentlichkeit, und John Scully, <strong>der</strong> medizinische Direktor <strong>der</strong> American Psychiatric<br />

Association sagte, <strong>der</strong> Schauspieler klinge wie jemand, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Erde<br />

für eine Scheibe hält. 139<br />

»Die Bemerkungen von Tom Cruise sind unverantwortlich<br />

und gefährlich«, schrieb Brooke Shields in einem Gastbeitrag für<br />

<strong>die</strong> New York Times. »Tom sollte lieber weiter <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> vor Aliens retten und<br />

Frauen, <strong>die</strong> an postnataler Depression leiden, selbst entscheiden lassen, was<br />

gut für sie ist.« 140<br />

Die großen amerikanischen Psychiaterverbände kritisierten<br />

Cruise scharf für seine »unverantwortlichen« Sätze, denn sie könnten Menschen<br />

mit einer geistigen o<strong>der</strong> psychischen Krankheit davon abhalten, eine<br />

notwendige Behandlung auf sich zu nehmen, was sie in den Suizid treiben<br />

könne - und zu Schlimmerem. <strong>Scientology</strong>-Kritiker schalteten nach Cruises<br />

Schimpfkanonaden eine Anzeige in <strong>der</strong> Zeitschrift LA Weekly mit einem Text,<br />

<strong>der</strong> USA-weit Aufsehen erregte: »Danke, Tom Cruise und <strong>Scientology</strong>-Kirche,<br />

für euren Expertenrat in Sachen geistiger Gesundheit.« Daneben stand ein<br />

Foto <strong>der</strong> 54-jährigen Top-Scientologin Elli Perkins aus <strong>der</strong> Nähe von Buffalo<br />

im Nordosten des Landes, <strong>die</strong> zwei Jahre zuvor in ihrem Haus verblutet war,<br />

nachdem ihr Sohn Jeremy 77-mal mit dem Küchenmesser auf sie eingestochen<br />

hatte. Jeremy war schizophren und wie seine Eltern seit langem Mitglied<br />

<strong>der</strong> Sekte. Deshalb bekam er keine psychiatrischen Medikamente, son<strong>der</strong>n<br />

wurde mit <strong>Scientology</strong>-Kursen und Vitaminen »behandelt«, <strong>die</strong> ein scientologischer<br />

Arzt empfahl. 141<br />

Der Imageschaden war auch durch eine halbherzige Entschuldigung bei<br />

Brooke Shields nicht wie<strong>der</strong> wettzumachen. Vor allem <strong>die</strong> weiblichen Fans<br />

wandten sich von Tom Cruise ab. Im Dezember 2005 wurde <strong>der</strong> Schauspieler<br />

von den Lesern <strong>der</strong> Los Angeles Times zum peinlichsten Star des Jahres gewählt;<br />

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