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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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len gesichert. Die wichtigste Rolle spielt dabei intern nicht mehr <strong>der</strong> Geheim<strong>die</strong>nst<br />

wie zu Hubbards Zeiten, son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> Sea Org, <strong>der</strong>en Offiziere laut Jesse<br />

Prince und Andre Tabayoyon das Recht besitzen, Orgs und Missionen zu kontrollieren<br />

und zu übernehmen sowie ihr Personal zu beför<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu degra<strong>die</strong>ren.<br />

200<br />

Ein ausgeklügeltes System treibt <strong>die</strong> Abteilungen auf allen Ebenen<br />

<strong>der</strong> Hierarchie in einen gnadenlosen Konkurrenzkampf um ständig steigende<br />

Umsätze. Der Druck auf <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong>, Geld heranzuschaffen, ist stark geblieben<br />

und wird immer wie<strong>der</strong> durch Son<strong>der</strong>kollekten, Crusades (Kreuzzüge),<br />

Spendenkampagnen, »Geburtstagsspiele« und Ähnliches verschärft.<br />

Als Stütze seiner Macht hat das neue Management bereits 1983 eine zentrale<br />

Computerbank installiert. Auch <strong>die</strong>ses International Network of Computer Organized<br />

Management (Incomm) in Los Angeles ist direkt dem RTC unterstellt.<br />

Über das Incomm-Netz werden alle finanziellen Operationen des Konzerns<br />

koordiniert und <strong>die</strong> Statistiken je<strong>der</strong> einzelnen Org überwacht: <strong>Wie</strong> viel Geld<br />

wurde kassiert, wie viele Bücher verkauft, wie viele Leute auf <strong>der</strong> »Brücke gestartet«?<br />

Tausende von Daten laufen hier jeden Tag ein; rund 250 Mitarbeiter<br />

halten den Datenfluss in Gang. Schon 1983, als noch kaum jemand Computer<br />

benutzte, hieß es in einem internen Dokument: »Das Personal <strong>der</strong> höchsten<br />

Ebene des <strong>Scientology</strong>-Managements hat jetzt Zugang zu über 6 Millionen<br />

Statistiken. Sie können jede beliebige Statistik-Kurve einer jeden Org für jede<br />

Zeitspanne anfor<strong>der</strong>n und sie unmittelbar auf dem Bildschirm gezeigt bekommen.<br />

Incomm kontrolliert und überprüft alle Statistiken gegeneinan<strong>der</strong>.« 201<br />

Auch <strong>der</strong> interne Geheim<strong>die</strong>nst OSA hat auf Incomm Zugriff, wie Jesse<br />

Prince bestätigte, <strong>der</strong> eine Zeitlang Chef des Computernetzwerks war. Eine<br />

eigene Kryptographie soll Eindringlinge abhalten; mittlerweile werden vor<br />

allem Finanzdaten übermittelt. »Incomm«, heißt es in neueren Schriften, sei<br />

ein »großes internationales Management-Computer-System (...), mit welchem<br />

<strong>die</strong> standardmäßige Anwendung <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong>-Politik und -Technik durchgesetzt<br />

und damit <strong>die</strong> schnelle Expansion über den ganzen Planeten hinweg<br />

erreicht werden soll«. 202<br />

Der »ganze Planet« ist selbstredend auch das definierte<br />

Ziel des Religious Technology Center. In <strong>der</strong> Broschüre THE COMMAND<br />

CHANNELS OF SCIENTOLOGY heißt es über <strong>die</strong> Aufgaben des Managements<br />

<strong>die</strong>ser angeblichen Kirche in entwaffnen<strong>der</strong> Offenheit: »In unserem Fall tun<br />

wir nichts an<strong>der</strong>es, als ein Produkt zu verkaufen und zu liefern. Wenn wir <strong>die</strong>s<br />

tun, haben wir einen Planeten. Wenn nicht, dann nicht.« 203<br />

Selbst für den letzteren Fall ist offenbar vorgesorgt worden. David Miscavige<br />

hat das apokalyptische Denken seines Mentors Hubbard nicht nur verinnerlicht,<br />

son<strong>der</strong>n daraus Konsequenzen gezogen. Schon vor den Terrorangriffen<br />

des 11. September 2001 hat <strong>der</strong> kleine <strong>Scientology</strong>-Boss immer wie<strong>der</strong> den<br />

drohenden Untergang beschworen. 1996 schrieb er im Propagandablatt Impact:<br />

»Machen wir uns nichts vor, wir spielen auf <strong>die</strong>sem Planeten ein Spiel<br />

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