10.02.2013 Aufrufe

Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

weil es auf Pseudowissenschaft beruhe.« Cruise: »Sie verstehen nicht, was ich<br />

sage. Es ist eine statistisch erwiesene Tatsache, dass es nur ein erfolgreiches<br />

Drogenrehabilitationsprogramm gibt in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. Punkt.« Spiegel: »Bei allem<br />

Respekt: Wir bezweifeln das, Mr. Cruise. Sie haben hochrangige Studiomanager,<br />

etwa von Paramount, dazu bewegt, das >Celebrity Centre< von <strong>Scientology</strong><br />

in Hollywood zu besuchen. Arbeiten Sie daran, den Einfluss von <strong>Scientology</strong><br />

in Hollywood zu verstärken?« Cruise: »Ich <strong>will</strong> nur den Leuten helfen. Ich<br />

<strong>will</strong>, dass es allen gut geht.« 152<br />

Auch im Focus-Gespräch ging es um Narconon, und Cruise wie<strong>der</strong>holte, er<br />

habe »Hun<strong>der</strong>te« von Menschen persönlich dort untergebracht. »Ich habe<br />

sie dorthin gebracht und bin dabeigeblieben. Wissen Sie, wenn jemand Hilfe<br />

braucht, dann ruft er mich an. Weil <strong>die</strong> Leute wissen, dass ich mich kümmere<br />

und dass ich vertrauenswürdig bin.« 153<br />

Unter Fachleuten ist heute unstrittig,<br />

dass Narconon eine verdeckte Rekrutierungsanstalt von <strong>Scientology</strong> ist. »Von<br />

<strong>der</strong> Droge in <strong>die</strong> Sekte«, so beschrieb eine kritische Broschüre schon in den<br />

1970er Jahren das Programm <strong>der</strong> scientologischen »Drogenhilfe«. 154<br />

Der<br />

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg stellte 1992 fest, dass es keinen<br />

Nachweis über einen erfolgreichen Drogenentzug bei Narconon gebe. 155<br />

<strong>Wie</strong> in <strong>die</strong>sen Gesprächen kann <strong>der</strong> Dauerlächler Tom Cruise außerordentlich<br />

fuchsig werden, wenn es um <strong>Scientology</strong> geht. Ein Reporter <strong>der</strong> Hannoverschen<br />

Allgemeinen Zeitung hatte im Juli 2007 <strong>die</strong> Gelegenheit, bei einem Besuch in<br />

<strong>der</strong> neuen Berliner <strong>Scientology</strong>-Zentrale ein Video mit Tom Cruise anzuschauen,<br />

das nicht für <strong>die</strong> Öffentlichkeit bestimmt war und das ihm fast den Atem<br />

raubte: »In <strong>der</strong> Hauptrolle: Tom Cruise. Man kann nicht fassen, was er da,<br />

und vor allem, wie er es erzählt. Verbissen macht sich <strong>der</strong> Star für <strong>die</strong> Ansichten<br />

<strong>der</strong> Gruppe stark. Wettert gegen <strong>die</strong>, <strong>die</strong> gegen <strong>Scientology</strong> sind.<br />

Klatscht zur Unterstützung seiner Argumentation mit <strong>der</strong> Faust in <strong>die</strong> Hand.<br />

Schnippst wie<strong>der</strong>holt scharf schnalzend mit den Fingern, um seinen Worten<br />

Nachdruck zu verleihen - ein Verhalten, das er vom weltweit mächtigsten<br />

Scientologen, David Miscavige, übernommen zu haben scheint. Cruise argumentiert<br />

mit stechenden Augen, dann wie<strong>der</strong> lacht er, es klingt fast wie von<br />

Sinnen. Zu Hilfsprogrammen <strong>der</strong> Organisation meint er: Er sei gezwungen<br />

zu helfen, weil kein an<strong>der</strong>er besser dazu befähigt sei. Dann spricht er vor allem<br />

über das große Feindbild von <strong>Scientology</strong>: Psychiatrie, Psychopharmaka, Psychiater.<br />

Deren Herrschaft müsse nie<strong>der</strong>geschlagen werden, sagt Cruise sinngemäß.<br />

(...) Das Berliner Video zeigt noch einmal eindrucksvoll, warum <strong>der</strong><br />

Star in den vergangenen Jahren einen medialen Super-GAU nach dem an<strong>der</strong>en<br />

erlebte.« 156<br />

Die Sofasprünge, <strong>die</strong> Tiraden gegen Psychopharmaka für Wöchnerinnen,<br />

<strong>der</strong> Rummel um <strong>die</strong> stille Geburt Suris - all das führte dazu, dass Tom Cruises<br />

Sympathiewerte ins Bodenlose fielen. 157<br />

Bei einer Gallup-Umfrage im Mai 2005<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!