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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Scientollywood<br />

Hollywoodstars als Werbeträger<br />

Tom Cruise und John Travolta sind <strong>die</strong> bekanntesten Scientologen in Hollywood,<br />

aber bei weitem nicht <strong>die</strong> einzigen. Der Sektengrün<strong>der</strong> Hubbard hatte<br />

ganz bewusst auf Werbung durch berühmte Gesichter gesetzt: »Es kann für<br />

<strong>Scientology</strong> nur gut sein, wenn prominente Informationsträger ihren Namen<br />

hin und wie<strong>der</strong> fallenlassen«, schrieb er. 1<br />

Er startete sein Project Celebrity 1955<br />

mit einer ersten, schon ziemlich anspruchsvollen Wunschliste von 67 Stars<br />

aus Kunst, Me<strong>die</strong>n, Wirtschaft, Politik, Sport und selbst Religion, <strong>die</strong> er für<br />

<strong>Scientology</strong> gewinnen wollte, damit sie seine Botschaft verbreiteten. Ganz<br />

oben auf <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sektenzeitschrift Ability (Fähigkeit) veröffentlichten Liste<br />

standen Gloria Swanson, Pablo Picasso und <strong>der</strong> Evangelist Billy Graham. Hubbard<br />

publizierte damals eine detaillierte Anleitung für <strong>die</strong> »Jagd« auf <strong>die</strong> Prominenten<br />

- seine Jäger sollten sich auf alte, ausge<strong>die</strong>nte und aufstrebende,<br />

junge Stars konzentrieren, da <strong>die</strong> auf dem Gipfel ihres Ruhms seine Therapie<br />

eher nicht brauchten. Die Rekrutierer sollten sich eine Berühmtheit auswählen,<br />

»alles, was Sie können, über Ihre Beute in Erfahrung bringen und sich<br />

dann mit allen Mitteln auf <strong>die</strong> Spur setzen, keine Zurückweisung o<strong>der</strong> ein<br />

>Nein< akzeptieren« - bis man zusammen im Auditing-Raum sitze. Hubbard<br />

vergab sogar exklusive Jagdrechte für <strong>die</strong> Hätz: »Wenn Sie einen Prominenten<br />

als Wild ausgewählt haben, schreiben Sie uns, und <strong>der</strong> Star gehört Ihnen,<br />

ohne dass jemand an<strong>der</strong>s dazwischengeht.« Zum Schluss versprach er Prämien<br />

für <strong>die</strong> erfolgreiche Pirsch: »Diese Prominenten sind eine gut geschützte,<br />

abgeschottete, überarbeitete, scheue Beute. Wer einen zu uns bringt, bekommt<br />

eine kleine Plakette als Belohnung.« 2<br />

Es müssen seither eine Menge Plaketten<br />

verteilt worden sein.<br />

Ein ehemaliger Cdebrity Recruiter (Prominentenwerber) <strong>der</strong> Sekte bestätigte<br />

2005 <strong>die</strong> Existenz von aktuellen Anwerbehandreichungen für Prominente.<br />

Man solle »<strong>die</strong> persönlichen Probleme und <strong>die</strong> Angst zu versagen ausnutzen,<br />

und dann <strong>die</strong> Techniken <strong>der</strong> Kirche als Lösung ins Spiel bringen«. 3<br />

Der<br />

frühere Scientologe Ken Rose, <strong>der</strong> mehr als zehn Jahre im Cdebrity Centre von<br />

Hollywood arbeitete, nannte <strong>der</strong> Zeitschrift Premiere einen wichtigen Grund,<br />

warum <strong>die</strong> Prominentenwerbung so attraktiv ist: »Man bekommt lebenslang<br />

15 Prozent Provision von allem Geld, dass <strong>die</strong> Rekrutierten dann an <strong>die</strong> Church<br />

bezahlen. Es gibt nichts Besseres, als einen Reichen zu keilen.« 4<br />

Eine an<strong>der</strong>e<br />

Abtrünnige sagte dem Blatt, während ihrer Zeit bei <strong>Scientology</strong> seien <strong>die</strong> »Studenten«<br />

von Zeit zu Zeit aufgefor<strong>der</strong>t worden, »<strong>die</strong> Namen all jener nie<strong>der</strong>-<br />

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