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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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ab. Die hun<strong>der</strong>t wichtigsten deutschen Scientologen aus Vorstandsetagen und<br />

Firmenleitungen trafen sich mit Harry Rostig, dem internationalen Boss des<br />

World Institute of <strong>Scientology</strong> Enterprises, um Details <strong>der</strong> Hubbard-Technologie zu<br />

besprechen, Thema: »Ursache über Geld«. Rostig prophezeite: »In 25 Jahren<br />

arbeiten alle Unternehmen mit <strong>der</strong> Hubbard-Management-Technologie!« 129<br />

Der <strong>Scientology</strong>-Aussteiger Tom Voltz erinnerte sich, dass am Rande <strong>der</strong> Tagung<br />

zahlreiche informelle Gespräche über das Vorgehen in Ostdeutschland<br />

geführt wurden. Prominente Personen aus <strong>der</strong> Teilnehmerliste von Düsseldorf<br />

tauchten später in Leipzig, Dresden, Zwickau und Chemnitz auf. Außer<br />

Kurt Fliegerbauer und Günther von Jan auch <strong>der</strong> Managertrainer Axel Fehling<br />

aus Düsseldorf, <strong>die</strong> Immobilienhändler Heinz Günther aus Offenbach und<br />

Klaus Koller aus Nürnberg sowie <strong>der</strong> Düsseldorfer Makler und damalige VEM-<br />

Präsident Klaus Kempe - unter ihnen einige <strong>der</strong> damals vermögendsten und<br />

»höchsttrainierten« deutschen Scientologen. Die Gruppe um das »hochtrainierte«<br />

WISE-Mitglied Mario Herold wollte einen <strong>der</strong> größten Gewerbekomplexe<br />

<strong>der</strong> Leipziger Innenstadt hochziehen, <strong>die</strong> sogenannte Gutenberg-Galerie.<br />

Bis 1995 brachte sie nach Aussagen von Mitarbeitern außerdem mindestens<br />

40 Immobilien in und um Leipzig in ihren Besitz. Der Herold-Adlatus und<br />

OT-7 Axel Fehling schulte mit seiner Gesellschaft On Top Managementtraining<br />

Führungskräfte in Leipzig. 130<br />

Auch <strong>die</strong> Leipziger Herold-Angestellten merkten nach und nach, wer ihren<br />

Arbeitgeber steuerte. Der ehemalige Herold-Mitarbeiter Martin Böttcher* berichtete,<br />

dass <strong>die</strong> Angestellten wie bei Kurt Fliegerbauer ihre Überstunden<br />

häufig nicht bezahlt bekamen; es gab ein Org-Board mit sieben Abteilungen<br />

und »Statistiken«; häufig fanden Schulungen mit Axel Fehling statt. Vor<br />

allem: Der Chef habe immer wie<strong>der</strong> versucht, seine Mitarbeiter zu missionieren.<br />

Böttcher erinnerte sich: »Fast alle machten den Persönlichkeitstest« - das<br />

gängige Mittel <strong>der</strong> Sekte, um neue Jünger zu kö<strong>der</strong>n. Angestellte wurden zu<br />

»Schulungen« nach England eingeladen. Mario Herold hat <strong>die</strong>s alles bestritten;<br />

er habe we<strong>der</strong> missioniert noch den Persönlichkeitstest verwendet. Doch<br />

Böttcher bezeugte im Gespräch: »Herold hatte zum Beispiel das Buch WAS IST<br />

SCIENTOLOGY? Er sagte zu mir: Nimm's einfach mit, guck' mal rein. Er hat mir<br />

<strong>Scientology</strong> immer als toll dargestellt. Wenn ich nicht meine Freunde gehabt<br />

hätte, mit denen ich über alles reden konnte - dann weiß ich nicht, was aus<br />

mir geworden wäre.«<br />

Herold und sein Managementtrainer Fehling gehörten einem Geflecht <strong>Scientology</strong>-naher<br />

Firmen an, <strong>die</strong> im Großraum Leipzig Immobilien erwarben, um<br />

sie mit o<strong>der</strong> ohne Sanierung weiterzuverkaufen. Böttcher nannte <strong>die</strong>se Investoren<br />

eine »Mafia mit sehr strengen Regeln«. Er berichtete, dass ständig auswärtige<br />

Scientologen auftauchten, und sagte: »Herold war stolz darauf, dass<br />

Außenstehende <strong>die</strong> inneren Strukturen nie durchschauen werden.« Als Kapi-<br />

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