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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Bei dem Scientologen handelte es sich vermutlich um Jesse Prince, <strong>der</strong> hinter<br />

Miscavige <strong>der</strong> zweithöchste Befehlshaber für alle bedeutenden <strong>Scientology</strong>-<br />

Operationen weltweit war und 1998 ausstieg. Prince kennt <strong>die</strong> innersten Geheimnisse<br />

des Kultes und wird, seit er <strong>die</strong>se im Internet zu enthüllen begann,<br />

vom Sektenmanagement erbittert bekämpft, als ehemaliger Marihuanapflanzer<br />

verunglimpft und als Versager verächtlich gemacht. Mit Ausnahme von<br />

Miscavige weiß wohl niemand so gut über das Verhältnis von Tom Cruise zu<br />

<strong>Scientology</strong> Bescheid wie Prince, da er jahrelang als dessen Auditor <strong>der</strong> »geistige«<br />

Betreuer des <strong>Welt</strong>stars war. Schon als Cruise 1987 frisch zu <strong>Scientology</strong><br />

kam, habe er persönlich ihn am E-Meter, einer Art Lügendetektor, verhört und<br />

gedrillt: »Als ich ihn das erste Mal traf, war er ein Niemand. (...) Aber ich habe<br />

niemanden so schnell durch <strong>die</strong> <strong>Scientology</strong>-Level nach oben klettern sehen<br />

wie Tom Cruise.« 73<br />

Prince berichtet allerdings auch, dass viele Celebrities <strong>die</strong><br />

Psychositzungen kaum verkrafteten. »Viele Stars sind in <strong>Scientology</strong>-Kursen<br />

zusammengebrochen o<strong>der</strong> regelrecht psychotisch geworden.« 74<br />

Als Tom<br />

Cruise Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre einen solchen Zusammenbruch erlitt und <strong>der</strong><br />

Sekte um ein Haar verloren ging, wurde Jesse Prince Augenzeuge <strong>der</strong> dramatischen<br />

Ereignisse: »Tom Cruise wurde psychotisch während einer geheimen<br />

<strong>Scientology</strong>-Initiation, bei <strong>der</strong> man erfährt, dass man nicht >eine< Person ist,<br />

son<strong>der</strong>n zusammengesetzt aus Tausenden Aliens aus dem <strong>Welt</strong>all, <strong>die</strong> um <strong>die</strong><br />

Kontrolle im Körper kämpfen. Nachdem Cruise <strong>die</strong>se Initiation, <strong>die</strong> als OT-3<br />

bekannt ist, absolviert hatte, sah er elend aus, hatte schwarze Ringe unter den<br />

Augen, fahle Haut und <strong>die</strong>sen irren Blick. Er sagte, er wolle nichts mehr mit<br />

<strong>Scientology</strong> zu tun haben. Er wollte kein Auditing mehr, nichts mehr mit all<br />

dem zu tun haben, nur noch zurück nach Hollywood in sein Haus und in Frieden<br />

gelassen werden. Aber das geschah natürlich nicht. David Miscavige befahl,<br />

Cruise nicht gehen zu lassen. Man nahm ihn aus jedem harten Auditing<br />

heraus, es hieß, lasst uns ein wenig Obst essen, komm' in <strong>die</strong> Turnhalle, wir<br />

spielen Basketball ... Man arbeitete Tag und Nacht mit ihm, bis er schließlich<br />

zu <strong>Scientology</strong> zurückkehrte.« 75<br />

Als ihm Miscavige ein Jahrzehnt später <strong>die</strong><br />

Freiheitsmedaille <strong>der</strong> Sekte umhängte, bedankte sich Cruise jedenfalls euphorisch<br />

bei seinem Lieblingsfreund: »Ich kenne, abgesehen davon, was ich von<br />

L. Ron Hubbard erlebt habe, niemanden mit mehr Kompetenz, Intelligenz,<br />

Toleranz und Mitgefühl als David Miscavige. Und ich habe schließlich <strong>die</strong><br />

Führer <strong>der</strong> Führer getroffen.« 76<br />

Während David Miscavige so gut wie nie mit den Me<strong>die</strong>n spricht, ist Tom<br />

Cruise für <strong>die</strong> Kommunikation nach außen zuständig. Die beiden kleinen<br />

Männer haben nie einen Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie eine Organisation<br />

vertreten, <strong>die</strong> erklärtermaßen Großes vorhat: <strong>die</strong> Eroberung <strong>der</strong> Erde.<br />

So absurd es auch klingt und so weit <strong>Scientology</strong> auch davon entfernt sein<br />

mag: Die Sekte <strong>will</strong> mit ihrem strategischen Zielprojekt »Clear Planet« »den<br />

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