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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Scientologists und <strong>der</strong>en Magazin Impact getilgt. Als Autor ihres Buches über<br />

E-Meter-Drills wird seit 1988 nur noch L. Ron Hubbard aufgeführt. Auf offiziellen<br />

<strong>Scientology</strong>-Websites ist sie nirgends mehr zu finden. Als sie im November<br />

2002 starb, wurde ihr Tod offenbar in keiner einzigen <strong>Scientology</strong>-Publikation<br />

erwähnt. Es ist, als habe es Mary Sue Hubbard für <strong>Scientology</strong> nie gegeben.<br />

Ihr Ehemann setzte mitten in dem Machtkampf ein unübersehbares Zeichen,<br />

dass er hinter David Miscavige und dessen Putschisten stand. Er beauftragte<br />

seinen Ziehsohn damit, sein ansehnliches, auf rund 100 bis 400 Millionen<br />

Dollar geschätztes Privatvermögen mit Hilfe einer neuen Gesellschaft zu<br />

verwalten, <strong>die</strong> formal von <strong>Scientology</strong> getrennt war. 28<br />

Im Oktober 1981 gründete<br />

David Miscavige <strong>die</strong> Firma »Author Services Inc. (ASI).« in Los Angeles,<br />

um Hubbards persönliche, geschäftliche und literarische Angelegenheiten<br />

zu managen. Aussteiger beschuldigten Miscavige damals, er habe sich am<br />

Vermögen des »Grün<strong>der</strong>s« vergriffen. Als Hubbards Sohn Ronald DeWolf<br />

1982 versuchte, seinen Vater für tot o<strong>der</strong> unzurechnungsfähig erklären zu<br />

lassen, bezichtigte er Miscavige, mit »Author Services Inc.« in Wahrheit <strong>die</strong><br />

<strong>Scientology</strong>-Organisation zu beherrschen, seinen Vater zu manipulieren und<br />

dessen Konten zu plün<strong>der</strong>n. In <strong>der</strong> eidesstattlichen, mit Hubbards Fingerabdrücken<br />

beglaubigten Erklärung, <strong>die</strong> sein Anwalt daraufhin dem Gericht vorlegte,<br />

nannte <strong>der</strong> »Grün<strong>der</strong>« indessen Miscavige einen »vertrauenswürdigen<br />

Partner« und »guten Freund«, <strong>der</strong> seine Angelegenheiten in bester Ordnung<br />

halte. Deutlicher konnte <strong>der</strong> greise Guru kaum mitteilen, auf wessen Seite er<br />

stand. Der Richter bezeichnete das Dokument nach ausführlicher Prüfung<br />

als »authentisch«. 29<br />

<strong>Wie</strong> sicher sich David Miscavige seiner Macht bald war,<br />

demonstrierte er 1983, als er Hubbards Lieblingstochter Diana ins Straflager<br />

schickte, wo sie bei 45 Grad im Schatten Unkraut zupfen musste, und 1984,<br />

als er <strong>die</strong> zwei jüngsten Kin<strong>der</strong> des Commodore, Arthur und Suzette, angeblich<br />

aus Sicherheitsgründen aus <strong>der</strong> »Gold«-Basis bei Hemet verwies und Suzette<br />

als sein »persönliches Dienstmädchen« in <strong>die</strong> Zentrale nach Los Angeles abkomman<strong>die</strong>rte.<br />

30<br />

Das enorme Vertrauen, das Hubbard ihm demonstrativ entgegenbrachte,<br />

versetzte <strong>der</strong> Reputation von Miscavige zusätzlichen Schwung. Im Oktober<br />

1981 erfolgte nach <strong>der</strong> Zerschlagung des Geheim<strong>die</strong>nstes <strong>der</strong> entscheidende<br />

Angriff auf den Funktionärsapparat <strong>der</strong> Church. 31<br />

Miscavige startete eine Säuberungsaktion<br />

unter allen hochrangigen <strong>Scientology</strong>-Managern, denen er vorwarf,<br />

Hubbards Lehren zu verfälschen und ein Komplott zu schmieden, um<br />

<strong>die</strong> Kontrolle über <strong>Scientology</strong> zu erlangen. Höhepunkt <strong>der</strong> ersten Säuberungswelle<br />

war <strong>die</strong> Absetzung des »lebenslangen« obersten <strong>Scientology</strong>-<br />

Direktors William Franks, den man nach dem Sieg über den Geheim<strong>die</strong>nst<br />

nicht mehr benötigte. Miscaviges Messengers warfen Franks im Dezember 1981<br />

einfach aus seinem Büro, wie das Time Magazine berichtete. »Es ist schlicht<br />

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