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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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Trotzdem denkt man heute bei dem Wortpaar Hollywood und <strong>Scientology</strong> nicht<br />

an Manson, son<strong>der</strong>n an Glamour, Oscarverleihungen und Tom Cruise. Nachdem<br />

das scientologische Prominentenkarussel einmal Fahrt aufgenommen<br />

hatte, funktionierte es praktisch wie von selbst. Manchmal waren es männliche,<br />

oft weibliche Lockvögel, <strong>die</strong> den ersten Schritt machten. Tom Cruise wurde<br />

Sektenmitglied, nachdem er <strong>die</strong> Scientologin Mimi Rogers geheiratet hatte,<br />

später kehrte er den Spieß um und warb selber Frauen an. Ein an<strong>der</strong>er Weg<br />

ins Celebrity Centre führt seit langem über <strong>die</strong> einflussreiche Schauspielschule<br />

des bekennenden Scientologen Milton Katselas, bei dem nicht nur John Travolta<br />

und Kelly Preston, Michelle Pfeiffer und George Clooney, son<strong>der</strong>n auch<br />

Tom Cruise und Ex-Gattin Mimi Rogers einst Unterricht nahmen. Katselas<br />

sagt, von niemandem habe er »so viel über <strong>die</strong> menschliche Natur gelernt wie<br />

von L. Ron Hubbard«. Er benutzt im Unterricht <strong>Scientology</strong>-Wörter wie Ethik-<br />

Offizier (Aufpasser), Roller Coaster (Leute mit einem sprunghaften Leben), Unterdrücker<br />

o<strong>der</strong> Potentieller Unruhestifter. In einer aufsehenerregenden Reportage<br />

des amerikanischen Magazins Buzz wurden Schüler zitiert, <strong>die</strong> von einer<br />

»Sekten«- und »Big Brother«-Atmosphäre in Katselas' Schule sprachen. 28<br />

Der<br />

angesehene Ausbil<strong>der</strong> soll schon viele seiner rund 600 Schützlinge pro Jahr<br />

mit <strong>Scientology</strong>-Prinzipien »konfrontiert« und dann zwecks »Persönlichkeitsbildung«<br />

zur Franklin Avenue weiterempfohlen haben. Anne Archer erzählte<br />

dem scientologischen Magazin Celebrity: »Ich hatte Probleme in meiner Ehe,<br />

und meine Karriere lief nicht gut, daher sagte Milton eines Abends zu mir:<br />

>Du hast sechs Wochen, um deine Probleme zu lösen.< Damals gelangte ich<br />

ins Celebrity Centre. Ich hatte von Anfang an enorme Gewinne durch das Auditing.<br />

Ich fühlte, wie mein Leben sich in den ersten sechs Stunden verän<strong>der</strong>te.<br />

Es war absolut erstaunlich.« 29<br />

Die »Kirche« erwartet, dass Scientologen wie selbstverständlich ihre Bekannten,<br />

Freunde und Freundinnen anwerben. »Durch den inzuchtartigen<br />

Betten- und Partnerwechsel im kleinsten Hollywood-Kreis geraten immer<br />

mehr Stars in den Bann von <strong>Scientology</strong>«, urteilte <strong>die</strong> Bunte schon im Juli<br />

1992. 30<br />

Seither ist einige Zeit ver- und <strong>die</strong> Rechnung <strong>der</strong> Scientologen aufgegangen.<br />

Wer heiratet, verpflichtet den Ehepartner; wer nicht mitmacht, erlebt<br />

bald eine Trennung wie Michael Jackson von Lisa Marie Presley, Tom Berenger<br />

von seiner Frau Lisa o<strong>der</strong> Parker Stevenson von Kirstie Alley. Stevenson<br />

sagte damals: »Ich bin protestantisch. Sie ist Scientologin. Es hat einfach nicht<br />

funktioniert.« 31<br />

Auf <strong>die</strong>se Weise vermehren sich <strong>die</strong> Mitglie<strong>der</strong> im »Club«<br />

wie von selbst, bis es tatsächlich schwer ist, in einem Film besetzt zu werden,<br />

wenn man nicht dazugehört - o<strong>der</strong> wenn man als Produzent einen Film ohne<br />

Scientologen machen <strong>will</strong>.<br />

Die obersten <strong>Scientology</strong>-Strategen begriffen aber auch, dass sie nur dann<br />

Erfolg haben würden, wenn sie den <strong>Welt</strong>stars etwas böten, das <strong>die</strong>se nirgends<br />

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