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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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tology-Ethik-Akten sprechen.« Der ehemalige Österreich-Chef von <strong>Scientology</strong>,<br />

Wilfried Handl, bezeugt, dass sich an <strong>die</strong>ser Praxis bis zur Gegenwart nichts<br />

geän<strong>der</strong>t habe. »Alles, was sich dazu eignet, Druck auszuüben, landet in den<br />

Ethik-Akten«, sagt er.<br />

Seit Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre müssen zukünftige <strong>Scientology</strong>-Mitarbeiter<br />

einen Bogen zu ihrer Lebensgeschichte mit 110 Fragen beantworten, <strong>der</strong> den<br />

Security Checks ähnelt und wie <strong>die</strong>se ausdrücklich nicht vertraulich ist. Diese sogenannte<br />

Life History Form enthält Fragen zur Krankengeschichte, beson<strong>der</strong>s<br />

zu psychologischer und psychiatrischer Behandlung, zu eventuellem Drogenmissbrauch,<br />

Selbstmordversuchen, über Kontakte zu <strong>Scientology</strong>-Gegnern, Geheim<strong>die</strong>nsten<br />

o<strong>der</strong> Journalisten, über Straftaten und <strong>die</strong> finanziellen Verhältnisse.<br />

Punkt 96 erteilt folgende Weisung: »Erstellen Sie eine Liste <strong>der</strong> Namen<br />

aller Personen, mit denen Sie sexuelle Beziehungen hatten und welcher Art<br />

<strong>die</strong>se waren. Schätzen Sie <strong>die</strong> Anzahl, wie oft sie jede Aktivität ausführten und<br />

schreiben Sie alle Perversitäten auf, <strong>die</strong> dabei vorkamen. Machen Sie das so<br />

vollständig wie möglich.« 76<br />

Manchmal haben Aus Steiger versucht, ihre Akten<br />

anschließend anzufor<strong>der</strong>n. »Daraufhat <strong>Scientology</strong> überhaupt nicht reagiert«,<br />

sagt Ursula Caberta. »Die Betroffenen hätten dann klagen müssen, aber dafür<br />

fehlte ihnen schlicht das Geld.«<br />

»Ich war ein Täter«<br />

Die zunehmende Diskussion und Aufklärung über <strong>Scientology</strong> hatte seit etwa<br />

1991 zur Folge, dass nicht nur zahlreiche Staffs und normale Publics, son<strong>der</strong>n<br />

auch eine Reihe »hochtrainierter« und in <strong>die</strong> innersten Geheimnisse eingeweihter<br />

Top-Scientologen aus Deutschland, <strong>der</strong> Schweiz und Österreich das<br />

Weite suchten. Nachdem Gunther Träger ausgestiegen war, folgte ihm bald<br />

darauf <strong>der</strong> Züricher Unternehmensberater und WISE-Manager Tom Voltz, <strong>der</strong><br />

20 Jahre <strong>Scientology</strong> angehört hatte und Einblick in viele verschiedene Bereiche<br />

<strong>der</strong> Organisation hatte. 1995 schil<strong>der</strong>te er in seinem Buch SCIENTOLOGY<br />

UND (K)EIN ENDE, wie <strong>die</strong> Sekte <strong>die</strong> Demokratie zerstören und <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>herrschaft<br />

erlangen wolle. Vor allem beschrieb er, was er am besten kannte: <strong>die</strong><br />

wirtschaftspolitischen Strategien des <strong>Sektenkonzern</strong>s. Er enthüllte <strong>die</strong> größenwahnsinnigen<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong>-Spitze, <strong>die</strong> in einer bisher unbekannten<br />

Richtlinie gipfelten. Darin wurde als Ziel des Wirtschaftsdachverbandes<br />

WISE angegeben, »<strong>die</strong> administrative Technology L. Ron Hubbards in<br />

jedem Unternehmen <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> voll zum Einsatz zu bringen« - was laut Voltz<br />

nichts an<strong>der</strong>es bedeutete, als <strong>die</strong> Übernahme <strong>der</strong> Wirtschaft auf <strong>der</strong> gesamten<br />

Erde. 77<br />

Die Wirtschaft sei dabei aber nur Mittel zum Zweck, schrieb <strong>der</strong> Aussteiger:<br />

Wenn <strong>die</strong> ganze <strong>Welt</strong> scientologisch geworden sei, werde auch überall<br />

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