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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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nen, falls Xenu wie<strong>der</strong> <strong>die</strong> Herrschaft in <strong>der</strong> Galaxis an sich reißen sollte. 189<br />

Auch Hubbard selbst glaubte fest an den scientologischen Übermenschen. 1962<br />

bot er dem amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy brieflich an, <strong>die</strong> Ausbildung<br />

von Astronauten zu übernehmen, um den Wettlauf im All gegen <strong>die</strong><br />

Russen zu gewinnen. Mit Hilfe von <strong>Scientology</strong> ließen sich <strong>die</strong> Ausbildungszeiten<br />

<strong>der</strong> Raumfahrer dramatisch verkürzen, ihr Wahrnehmungsvermögen<br />

und ihre Wi<strong>der</strong>standskraft ins Übermenschliche steigern. Selbstbewusst offerierte<br />

Hubbard <strong>der</strong> Regierung, sie solle nur »jeden, den sie für den Raumflug<br />

o<strong>der</strong> den gewöhnlichen Flug konditionieren, o<strong>der</strong> jeden, dessen Intelligenzquotienten<br />

sie steigern lassen möchte, an uns überweisen. Alles an<strong>der</strong>e<br />

werden wir dann in <strong>die</strong> Hand nehmen.« 190<br />

Das Weiße Haus antwortete nicht,<br />

stattdessen wurde wie erwähnt ein Jahr später <strong>die</strong> <strong>Scientology</strong>-Zentrale in Washington<br />

durchsucht und ein großer Posten E-Meter konfisziert - ein schwerer<br />

Schlag für Hubbard, <strong>der</strong> seine Paranoia extrem verstärkte und unter an<strong>der</strong>em<br />

dazu führte, dass er in einer Or<strong>der</strong> schrieb: »Ich erkläre hiermit, dass <strong>die</strong><br />

<strong>Scientology</strong> nicht politisch und nicht ideologisch ausgerichtet ist.« Und weiter,<br />

demonstrativ beleidigt: »<strong>Scientology</strong>-Technologie steht <strong>der</strong> Regierung <strong>der</strong> Vereinigten<br />

Staaten nicht mehr zur Verfügung.« 191<br />

Es war <strong>die</strong> Zeit <strong>der</strong> Kuba-Krise, als <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> am Rande eines Atomkriegs<br />

stand und apokalyptische Untergangsszenarien <strong>die</strong> Menschen ängstigten.<br />

Hubbard entwickelte damals seine expliziten politischen Strategien, <strong>die</strong> mit<br />

herkömmlicher demokratischer Politik ausdrücklich nichts zu tun haben<br />

sollten. Er brachte sein eigenes gesellschaftliches Modell in Stellung, das um<br />

Endzeitphantasien kreiste, wie sie <strong>Scientology</strong> von Anfang an prägten. Immer<br />

wie<strong>der</strong> hatte <strong>der</strong> »Grün<strong>der</strong>« erklärt, nur <strong>Scientology</strong> und ihre Technologie könnten<br />

<strong>die</strong> zum Untergang verurteilte <strong>Welt</strong> retten, <strong>die</strong> von »Händlern des Chaos«<br />

beherrscht werde: »Die einzige winzige Chance, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ser Planet hat, lastet<br />

auf ein paar schmalen Schultern - überarbeitet, unterbezahlt und bekämpft -,<br />

den Scientologen.« 192<br />

Da er <strong>der</strong> Ansicht war, dass das Überleben von <strong>Scientology</strong><br />

identisch sei mit <strong>der</strong> Rettung <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>, schrieb er 1965 in einer Or<strong>der</strong>, <strong>die</strong><br />

je<strong>der</strong> Scientologe seither lesen muss: »Wir spielen nicht irgendein unbedeutendes<br />

Spiel in <strong>Scientology</strong>. Es ist nicht nett o<strong>der</strong> irgendwas, das man tut, weil<br />

man nichts Besseres zu tun weiß. Die ganze schmerzvolle Zukunft <strong>die</strong>ses Planeten,<br />

je<strong>der</strong> Mann, jede Frau und jedes Kind und Ihr eigenes Schicksal für <strong>die</strong><br />

nächsten endlosen Trillionen von Jahren hängen davon ab, was Sie hier und<br />

jetzt in <strong>Scientology</strong> tun. Das ist eine tödlich ernste Aktivität.« 193<br />

<strong>Wie</strong> <strong>die</strong> Zeugen Jehovas kündigte auch Hubbard mehrfach das bevorstehende<br />

<strong>Welt</strong>ende an; schon im DiANETIK-Buch ist von einem »klaren Wettlauf<br />

zwischen <strong>der</strong> Wissenschaft des Minds (Dianetik) und <strong>der</strong> Atombombe« <strong>die</strong><br />

Rede. 194<br />

Mitte <strong>der</strong> 1950er Jahre formulierte er in seinem Buch SCIENTOLOGY,<br />

DIE GRUNDLAGEN DES DENKENS sein Fazit, wonach »das einzige entschei-<br />

217

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