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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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sein.« 43<br />

Broeker und Miscavige wussten, dass sie einmal gegeneinan<strong>der</strong> stehen<br />

würden, aber bis es so weit war, hielten sie zusammen.<br />

Jesse Prince, <strong>der</strong> <strong>die</strong> Ereignisse aus nächster Nähe erlebte, war sich damals<br />

sicher, dass David Miscavige es tatsächlich darauf anlegte, Hubbard »auszuschalten«.<br />

Prince hatte Miscavige während dessen Zeit bei <strong>der</strong> Cine Org auf<br />

<strong>der</strong> La-Quinta-Ranch oft auditiert und kannte ihn gut. Dem britischen Autor<br />

Andrew Morton berichtete er, dass <strong>der</strong> junge Mann unter den enormen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

litt, <strong>die</strong> Hubbard an ihn stellte, und auch unter dessen unkontrollierten<br />

Wutanfällen. Die Anspannung führte zu schrecklichen Asthma-Attacken,<br />

so dass ihn Prince, um ihm beizustehen, fest in <strong>die</strong> Arme schloss. »Er wollte<br />

keine Medikamente einnehmen o<strong>der</strong> inhalieren, deshalb musste ich ihn beruhigen,<br />

und dann schlief er nach einem Anfall tagelang.« Miscavige hatte sogar<br />

eine Sauerstoffflasche für alle Fälle unter seinem Bett; vielleicht hätte er nicht<br />

drei Schachteln Camel am Tag rauchen sollen. Manchmal ging Prince mit dem<br />

Jugendlichen einfach in eine Bar. Alkohol half gegen eine Überdosis Hubbard,<br />

und Dave konnte dann richtig lustig sein und Faxen machen. »Mit Hubbard<br />

unmittelbar zu tun zu haben, war eine traumatische Erfahrung«, meinte <strong>der</strong><br />

ehemalige Sea-Org-Offizier. »Das hat Miscavige von einem netten Menschen,<br />

einem Sportfan, in das Monster verwandelt, zu dem er sich entwickelt hat.« 44<br />

Nachdem <strong>die</strong> neue Konzernstruktur notariell besiegelt worden war, machten<br />

sich <strong>die</strong> Messengers daran, alle »brachliegenden« Ressourcen des verzweigten<br />

Konzerns einzusammeln und auf <strong>die</strong> zentralen Konten in Los Angeles zu leiten.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zweck riefen sie im Juni 1982 eine sogenannte Finance Police<br />

ins Leben, <strong>der</strong>en Agenten ganz in Schwarz gekleidet waren und bald Furcht<br />

und Schrecken unter den Stoffs in den rund 5000 internationalen Nie<strong>der</strong>lassungen<br />

verbreiteten. Die Finance Police zielte vor allem auf <strong>die</strong> Franchisenehmer,<br />

<strong>die</strong> als Mission Hol<strong>der</strong>s <strong>Scientology</strong>-Filialen in aller <strong>Welt</strong> angeblich<br />

selbständig führten, nun aber <strong>der</strong> Kontrolle von <strong>Scientology</strong> Missions International<br />

unterstellt worden waren. Mit den Mission Hol<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> Registraren gab<br />

es viele Probleme, einige waren aufgrund <strong>der</strong> Größe ihrer Filiale fast selbständig<br />

und sehr selbstbewusst, an<strong>der</strong>e hatten sogar vor öffentlichen Gerichten<br />

gegen <strong>Scientology</strong> geklagt, weil man sie plötzlich zu »Unterdrückern« erklärt<br />

und ihnen ihre Lebensgrundlage entzogen hatte. »Die Registrare machten<br />

gutes Geld, kauften sich Porsche- und Mercedes-Benz-Autos, und ihre besten<br />

Auditoren wurden nach Leistung bezahlt«, erinnerte sich <strong>der</strong> weltweit erfolgreichste<br />

Filialchef Bent Corydon aus Riverside in Kalifornien. 45<br />

Auf zwei<br />

Konferenzen 1981 hatten sie versucht, mit dem neuen Management über <strong>die</strong><br />

Beilegung <strong>der</strong> Konflikte zu verhandeln, was ihnen schlecht bekommen war.<br />

Einige Mission Hol<strong>der</strong>s hatten dort ihre Muskeln spielen lassen, das neue Management<br />

als »Meuterer« bezeichnet und sogar davon gesprochen, man werde<br />

»mit Baseballschlägern nach Gilman Hot Springs kommen, um <strong>die</strong> Dinge zu<br />

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