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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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und ebenfalls in <strong>die</strong> unterirdischen Tunnel gebracht. Im Jahr 1992 wurden für<br />

<strong>die</strong> Archivierung 13 Millionen Dollar aufgewendet. 126<br />

So soll »das Überleben<br />

<strong>der</strong> Religion« selbst für »wan<strong>der</strong>nde Barbarenstämme« nach einer zukünfti­<br />

gen Menschheitskatastrophe »für Jahrhun<strong>der</strong>te und Jahrtausende« garantiert<br />

werden und bereitstehen, um »den Kosmos zu befreien«. 127<br />

Der Tod ihres Kommandanten, des »Grün<strong>der</strong>s« und <strong>der</strong> »Quelle«, am<br />

24. Januar 1986 warf allerdings einige Probleme auf, <strong>die</strong> sofort gelöst werden<br />

mussten. <strong>Wie</strong> immer bei <strong>Scientology</strong> ging es um Geld und Macht. Das hinter­<br />

las sene Vermögen L. Ron Hubbards war zwar offiziell privat, wurde aber von<br />

den »Kirchenführern« als Eigentum <strong>der</strong> Organisation betrachtet. Jesse Prince<br />

hat 1998 enthüllt, wie <strong>die</strong> Usurpatorenclique an <strong>der</strong> Sektenspitze das Problem<br />

löste. Er war anwesend, als ein Dutzend Top-Scientologen - darunter David<br />

Miscavige, Norman Starkey, Mark Yager, Ray Mithoff und Marty Rathbun - in<br />

Mary Sue Hubbards Villa am berühmten Mulholland Drive in Los Angeles<br />

Einlass begehrten, wo sie seit ihrer vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis<br />

Ende 1983 wie<strong>der</strong> lebte. »Ich war dabei, als Mary Sue Hubbard eine Erklärung<br />

unterzeichnen sollte, ich glaube, über 100000 Dollar, <strong>die</strong> sie erhalten sollte,<br />

damit sie alle Rechte an den Copyrights, den Warenzeichen, den Bankgut­<br />

haben, eben alles, das mit <strong>Scientology</strong> zu tun hatte, abtritt«, bezeugte Prince.<br />

»Sie wollte das verdammte Ding aber nicht unterschreiben. Anwälte waren da<br />

und David Miscavige fing an zu schreien: >Sie unterschreiben das jetzt!< Wir<br />

waren alle dort, um sie einzuschüchtern wir alle in Sea-Org-Uniform, wir<br />

kamen in Autos, um <strong>die</strong> alte Lady zu überrumpeln.«<br />

Miscavige habe zu <strong>der</strong> 55-Jährigen gesagt, sie könne froh sein zu bekom­<br />

men, was man ihr zugestehe, erklärte Jesse Prince. Er erinnert sich genau an<br />

<strong>die</strong> Worte des kleinen Chefs: »Alles, was L. Ron Hubbard tat, tat er für <strong>die</strong><br />

Kirche. Wir sind <strong>die</strong> Kirche, nicht ihr. Folglich bleiben alle Rechte bei uns.« Er<br />

behauptete auch, dass <strong>die</strong>s Hubbards letztem Willen entspräche, den er noch<br />

auf dem Sterbebett geän<strong>der</strong>t habe. Dieses Testament, unterzeichnet am Vortag<br />

seines Todes, ist sehr umstritten; darin überschrieb Hubbard <strong>die</strong> Copyrights<br />

aller seiner Werke und den Großteil seines Vermögens nicht <strong>der</strong> Witwe und<br />

seinen Kin<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n <strong>Scientology</strong>. Häufig wurde behauptet, dass es sich<br />

um eine Fälschung handeln müsse, da <strong>der</strong> Sterbende nicht mehr in <strong>der</strong> Lage<br />

war, irgend etwas zu unterschreiben, geschweige selbst zu formulieren. Jesse<br />

Prince hat mehrfach erklärt, dass sowohl David Miscavige wie Norman Starkey<br />

fähig waren, seine Unterschrift perfekt nachzuahmen, und <strong>die</strong>se »Gabe« auch<br />

mehrfach einsetzten. »David Miscavige hat mir gezeigt, dass er <strong>die</strong> Unter­<br />

schrift exakt nachmachen konnte, und auch eingeräumt, dass er es schon ge­<br />

tan hatte.« Eine Generalvollmacht Hubbards an den Top-Scientologen Lyman<br />

Spurlock vom März 1984 beglaubigte David Miscavige als Notar. Zu Hubbards<br />

Testament erklärte Prince: »Die Lenskes (<strong>Scientology</strong>-Anwälte, d.A.) sind<br />

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