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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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als er dazu aufrief, in <strong>der</strong> Gesellschaft und Wirtschaft »Schlüsselpositionen zu<br />

<strong>erobern</strong>«: »Die Fabriken, <strong>die</strong> Zentren des Handels, <strong>die</strong> Gemeinden, das sind<br />

<strong>die</strong> Orte, wo wir ausgebildete Scientologen haben wollen.« 219<br />

Diese versteckte<br />

Agenda ist es, <strong>die</strong> das Einsickern von Scientologen in gesunde Betriebe brandgefährlich<br />

macht.<br />

Der Weg in <strong>die</strong> Unternehmen führt seit Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre oft über<br />

Management- o<strong>der</strong> Personalberatungsfirmen aus dem Dunstkreis <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong>-Organisation.<br />

Mit simplen Parolen wie »Wir machen <strong>die</strong> Fähigen fähiger«<br />

stießen sie auf offene Ohren bei all denen, <strong>die</strong> sich einfache Rezepte für<br />

zunehmend komplexere Abläufe wünschten. Scientologische Personal- und<br />

Managementberatungen wie U-Man International, On Top Management o<strong>der</strong><br />

Choice International machten nach eigenen Aussagen eine große Zahl deutscher<br />

Unternehmen zu Beginn <strong>der</strong> 1990er Jahre mit <strong>der</strong> Hubbard-Management-Technologie<br />

bekannt, darunter Karstadt, Edeka, Renault, Nixdorf, Daimler<br />

Benz, BASF, Kodak. Auf ihren Referenzlisten standen zudem mittelständische<br />

Kunden vom Autozulieferer bis zur Zahnarztpraxis, vom Softwarehaus bis zur<br />

Großbäckerei. Sorgfältig vermieden <strong>die</strong> scientologischen Unternehmensberater<br />

jedoch, <strong>Scientology</strong> zu erwähnen. <strong>Wie</strong> einfach <strong>der</strong> Einstieg oft war, erläuterte<br />

<strong>der</strong> ehemalige Top-Scientologe Gunther Träger 1993: »Die Unternehmensberatung<br />

geht von <strong>der</strong> Voraussetzung aus, dass jede Firma Probleme hat.<br />

Stimmt irgendwie immer, und das ist <strong>die</strong> Einflugschneise.« 220<br />

Scientologische Trainingsfirmen nutzten <strong>die</strong>se Pforte, um sich Zutritt in<br />

<strong>die</strong> Unternehmen zu verschaffen. Das Managementtraining <strong>der</strong> Akademie für<br />

Management und Kommunikation in <strong>Wie</strong>sloch, Swift Managertraining aus<br />

Göppingen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft für Managementtraining in Ahrensburg umfasste<br />

in <strong>der</strong> Regel eine Mischung aus vernünftigen Inhalten <strong>der</strong> Erwachsenenbildung,<br />

Allerweltsweisheiten - und LRH-Tech wie Statistiken, Org-Board,<br />

»Mach mehr Geld«. »Dirk Braun hat intelligent argumentiert, er hatte hervorragende<br />

Umgangsformen, er wirkte absolut professionell«, sagte Bernd Meier<br />

aus Hamburg über den bekennenden Scientologen. Doch lernten frühere Kunden<br />

von Dirk Braun von ihm nicht nur gute Umgangsformen, son<strong>der</strong>n auch<br />

den rücksichtslosen Gebrauch <strong>der</strong> Ellenbogen und Techniken zur Kontrolle<br />

und Beherrschung an<strong>der</strong>er Menschen. Im Seminar seiner AMK wurden <strong>die</strong><br />

Teilnehmer in Hubbards darwinistische Lehre vom »Drang zum Überleben«<br />

eingeführt, <strong>die</strong> »Dynamiken« des Lebens. In »Konfrontationsübungen« sollten<br />

<strong>die</strong> Seminaristen ihr jeweiliges Gegenüber mit wahllosen Vorwürfen aus<br />

<strong>der</strong> Ruhe bringen und bei »Erfolg« heftig nachbohren - eine Totalitarismusübung,<br />

<strong>die</strong> Macht verspricht und Unterwerfung einübt. Bei <strong>Scientology</strong> heißt<br />

sie »Trainingsroutine Bull Baiting«. Ein junger Frankfurter Banker besuchte<br />

im Januar 1995 gemeinsam mit zwanzig an<strong>der</strong>en Interessenten den Einführungskurs<br />

<strong>der</strong> AMK. 221<br />

Dort erfuhr er, dass »Spaß an <strong>der</strong> Arbeit« und »gute<br />

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