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Scientology - Wie der Sektenkonzern die Welt erobern will - Projekt ...

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tisch einwandfreie Rechtskonstruktion. Im Hintergrund soll auch Hubbards<br />

engster Vertrauer Pat Broeker an dem Vertragskonvolut mitgewirkt haben. 41<br />

Der hochrangige Ex-Scientologe Jesse Prince bezeugte, dass in all <strong>die</strong>sen Firmen,<br />

Verbänden und Stiftungen aber letztlich nur einer das Sagen hatte: David<br />

Miscavige, damals noch »Comman<strong>der</strong>«. »Je<strong>der</strong> höhere Angestellte von Author<br />

Services Inc., Church of Spiritual Technology und dem Religious Technology<br />

Center musste ihn ein- o<strong>der</strong> zweimal wöchentlich treffen, um über <strong>die</strong> Belange<br />

<strong>der</strong> erwähnten Firmen zu rapportieren. Das war tatsächlich <strong>der</strong> innere<br />

Kreis von <strong>Scientology</strong>s Elite.« 42<br />

Inzwischen stand auch ein neues Gebäude<br />

bereit, um <strong>die</strong> Bedeutung des neuen Managements aller <strong>Welt</strong> vorzuführen:<br />

das repräsentative ehemalige Krankenhaus Cedars of Lebanon am Hollywood<br />

Boulevard in Los Angeles, das bereits seit dem Frühjahr 1981 zum »offiziellen«<br />

Hauptquartier <strong>der</strong> <strong>Scientology</strong>-Organisation umgebaut wurde.<br />

Es gab jedoch einen kritischen Zeitpunkt, an dem <strong>die</strong> Machtübernahme<br />

noch hätte scheitern können. <strong>Wie</strong> Jesse Prince berichtete, begann L. Ron Hubbard<br />

Mitte 1982 zu spüren, »wie sich seine Herrschaft über das Reich von<br />

<strong>Scientology</strong> abschwächte«; er sei mit einem Mal »äußerst misstrauisch gegenüber<br />

Dave« geworden. Daher habe er Prince über Pat Broeker den Befehl zukommen<br />

lassen, Miscavige einem Security Check zu unterziehen: »Bitte finden<br />

Sie heraus, was er plant und wie er es macht, so dass ich eine entsprechende<br />

Or<strong>der</strong> erlassen kann.« Als Prince dann das Büro des Putschisten in Los Angeles<br />

betrat und Miscavige klar wurde, was auf ihn zukam, habe <strong>die</strong>ser »geweint<br />

wie ein Kind«. »Dave schwor mir hoch und heilig, dass er nur <strong>die</strong> echten Anordnungen<br />

von Hubbard befolgte. (...) Dave war entrüstet, dass ihm solch<br />

beschuldigende Fragen gestellt wurden, aber weil ich ihm <strong>die</strong> Fragen stellte,<br />

war er völlig sicher, dass Hubbard ihn bald in ein RPF (Straflager) einweisen<br />

würde.« In dem Verhör erfuhr Prince, dass Miscavige tatsächlich mit vielen<br />

Anordnungen Hubbards unzufrieden war und es ihn »ganz krank machte,<br />

ihm und den Broekers Geld geben zu müssen, da er <strong>der</strong> Meinung war, dass<br />

sie Geld verschwendeten«. Plötzlich setzte <strong>der</strong> Emporkömmling, mitten in<br />

<strong>der</strong> stundenlangen Befragung am E-Meter, alles auf eine Karte. »Im Security<br />

Check erzählte er mir von den Ausflügen in <strong>die</strong> Kasinos, den Saufgelagen<br />

und den Frauen, <strong>die</strong> er und Pat gemeinsam genossen. Dave gab seine Sünden<br />

ebenso großzügig zu wie <strong>die</strong> von Pat Broeker. Er meinte, wenn er schon<br />

untergehe, wolle er sicherstellen, dass Pat Broeker ebenfalls untergehe.« Da<br />

Jesse Prince seinen Bericht anschließend Broeker übergab, war er sich allerdings<br />

sicher, dass <strong>die</strong>ser Hubbard nie erreichte. »Ich zweifle stark daran, dass<br />

je etwas an<strong>der</strong>es als Berichte voll glühen<strong>der</strong> Lobpreisungen an Hubbard gingen.<br />

Im Rückblick erkenne ich, dass beide, Pat Broeker und David Miscavige,<br />

ein Interesse daran hatten, den Status quo mit Hubbard aufrechtzuerhalten,<br />

weil beide davon träumten, eines Tages <strong>der</strong> neue Diktator von <strong>Scientology</strong> zu<br />

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